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AUSSEN/1518: Gerechtigkeit für die Opfer der 'Colonia Dignidad'


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 16. März 2017

Gerechtigkeit für die Opfer der 'Colonia Dignidad'


"Es ist ein gute Nachricht, dass die Opfer der deutschen Foltersiedlung 'Colonia Dignidad' im Süden von Chile nun endlich entschädigt werden. Die Zahlung von 1,5 Millionen Euro durch das heutige Betreiberunternehmen Inmobiliaria Bergneustadt, das auch von Tätern aufgebaut wurde, stellt einen Teil Gerechtigkeit für die Opfer dar, zumal das Unternehmen teilweise mit Sklavenarbeit aufgebaut wurde", erklärt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Hänsel weiter:

"Das gerechte Urteil des Obersten Gerichtshofes von Chile setzt nun auch die Bundesregierung und die deutsche Justiz unter Zugzwang. Über Jahre hinweg wurden die 'Colonia Dignidad' und ihre Nachfolgeinstitutionen aus Berlin finanziell unterstützt. Noch vor wenigen Wochen kündigte ein Vertreter des Auswärtigen Amtes an, den Menschen in der Siedlung psychologischen und pflegerischen Beistand zu leisten. Abgesehen davon, dass Täter und Opfer nicht gleichermaßen behandelt werden dürfen, muss bei solchen Hilfen Transparenz gewährleistet sein. Ich werde darauf achten, dass keine unkontrollierten Gelder an die Nachfolgeorganisationen der 'Colonia Dignidad' fließen und damit von Tätern oder deren Fürsprechern missbraucht werden können.

Auf juristischer Ebene muss nun endlich das in Chile gefällte, rechtsstaatlich erwirkte Urteil gegen den ehemaligen Sektenarzt Hartmut Hopp vollstreckt werden, der zum vielfachen sexuellen Missbrauch von Kindern beigetragen hat und nach Krefeld geflüchtet ist. Deutschland darf nicht weiter sicherer Hafen für Straftäter aus der 'Colonia Dignidad' sein."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 16. März 2017
Deutscher Bundestag
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2017

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