Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → DIE LINKE


BILDUNG/883: Rahmenbedingungen an Schulen müssen dringend verbessert und gesichert werden


Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag vom 9. März 2018

Rahmenbedingungen an Schulen müssen dringend verbessert und gesichert werden


"Schüler und Lehrkräfte dürfen nicht weiter zum Sündenbock verfehlter Bildungspolitik gemacht werden", erklärt Birke Bull-Bischoff mit Blick auf die Forsa-Umfrage zur Situation der Schulleiter, die heute auf dem Schulleiterkongress vorgestellt wurde. 57 Prozent der befragten Schulleiter sehen im Lehrkräftemangel das ärgste Problem. Die Folgen dieses Mangels sind unbesetzte Stellen, Unterrichtsausfall, schlechte Arbeitsbedingungen für Lehrer und Lehrerinnen. Die Sprecherin der für Bildungspolitik der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Bundesweit sind zwölf Prozent der Lehrerstellen an Grundschulen und sechs Prozent an weiterführenden Schulen nicht besetzt. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Dass sich so viele mit der Inklusion behinderter Schüler und Schülerinnen sowie der Integration von Flüchtlingskindern überfordert fühlen, verwundert nicht, auch hier macht sich der Personalmangel dramatisch bemerkbar.

Mittlerweile gibt es an mehr als jeder dritten Schule Seiteneinsteiger, von denen 65 Prozent keine systematische pädagogische Vorbereitung erhalten haben. Aufgrund der Zeitnot wird es ohne sie jedoch nicht mehr gehen, selbst wenn parallel der Ausbau von Studienplätzen für die Ausbildung von Lehrämtern weiter vorangetrieben wird.

Bei all diesen Problemlagen ist die Qualitätssicherung besonders wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Die Kultusministerkonferenz muss endlich handeln. Daneben müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam enger zusammenarbeiten, um zügig kurz-, mittel- und langfristige Lösungen zu finden: Zum Abbau des Lehrkräftemangels ohne Qualitätsverlust, zur Steigerung der Attraktivität des Berufsfeldes, etwa durch die Verbesserung und Vereinheitlichung der Lehrergehälter, sowie zu Verbesserungen in der Lehrerbildung.

Das Kooperationsverbot in der Bildung muss endlich vollständig aufgehoben und eine Gemeinschaftsaufgabe Bildung im Grundgesetz verankert werden. Wir brauchen bundesweit geltende Vereinbarungen zur Sicherung materieller und personeller Rahmenbedingungen an Schulen, zur Ausbildung und zu Arbeitsbedingungen der Fachkräfte und zur Bildungsfinanzierung."

*

Quelle:
Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag
vom 9. März 2018
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang