Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → DIE LINKE

GESUNDHEIT/727: Geldstrafen für Eltern komatrinkender Kinder realitätsfern


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 13. Februar 2013

Geldstrafen für Eltern komatrinkender Kinder realitätsfern



"Jens Spahn ist mit seiner Forderung völlig realitätsfern. Damit geht er seiner Vorliebe für populistische Schnellschüsse nach, mit der er wohl in die Medien, nicht aber zu vernünftigen Lösungen kommt", sagt Martina Bunge zur Forderung des gesundheitspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Fraktion nach Beteiligung der Eltern an den Behandlungskosten bei komatrinkenden Kindern. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Herr Spahn unterstellt, dass Eltern, deren Kinder exzessiv Alkohol trinken, ihre Aufsichtspflicht vernachlässigen und dieser eher nachkommen würden, wenn eine Geldstrafe droht. Als ob es Eltern ansonsten egal wäre, dass ihre Kinder wegen Alkohol ins Krankenhaus kommen. Statt solch abwegige Theorien aufzustellen, sollte die CDU/CSU endlich aufhören, eine vernünftige Präventionspolitik zu verhindern. Derzeit kursiert ein Referentenentwurf der Bundesregierung, der von progressiven Gesundheitswissenschaftlern kritisiert bis belächelt wird und eher ein Präventionsverhinderungsgesetz ist. Statt Alkoholwerbung zu verbieten, paktiert die Regierung mit der Alkoholindustrie bei unwirksamen Alkoholkampagnen. Gerade Politiker der CDU/CSU werden zudem nicht müde, Alkohol zu verharmlosen. Für die eigene Verweigerung politischen Handelns nun die Eltern büßen lassen zu wollen, ist üble Stimmungsmache und plumpes Ablenkungsmanöver."

*

Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 13. Februar 2013
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2013