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GESUNDHEIT/843: Wir können Aids besiegen


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 28. November 2014

Harald Petzold: Wir können Aids besiegen



"Wenn alle Anstrengungen weltweit gebündelt werden und das dafür notwendige Geld zur Verfügung gestellt wird, können wir Aids in wenigen Jahren besiegen. Dieses anspruchsvolle, aber notwendige Ziel halte ich für erreichbar", erklärt Harald Petzold, queerpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den Weltaidstag am 1. Dezember 2014. "36 Millionen Menschen leben weltweit mit der HIV-Infektion. Doch anders als früher gibt es heute gute Behandlungsmöglichkeiten, das Ausbrechen der Krankheit zu verhindern. In den armen Staaten des Südens allerdings hat die überwiegende Zahl der Betroffenen keinen Zugang zu den Medikamenten und einer adäquaten Gesundheitsversorgung. Das muss geändert werden. Nach neueren Erkenntnissen ist ein HIV-Positiver unter Therapie nicht mehr infektiös. Dies spricht umso mehr dafür, die HIV-Medikamente allen Betroffenen schnell zugänglich zu machen." Petzold weiter:

"In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 500 Menschen an Aids. Meist erfahren sie von der Erkrankung zu spät, so dass die Medikamente nicht mehr erfolgreich eingesetzt werden können. Deshalb fordern wir, alle Anstrengungen zu unternehmen, die Testbereitschaft zu steigern, damit bei einem positiven Testergebnis schnell mit der Therapie begonnen werden kann.

Des Weiteren benötigen wir den anonymen Krankenschein für Flüchtlinge ohne Papiere, damit alle Zugang zu einer medizinischen Versorgung - und damit auch eventuellen HIV-Medikamenten - erhalten. Der Verweis auf das Asylbewerberleistungsgesetz, wie ihn die Bundesregierung in ihrer Antwort auf meine Kleine Anfrage (BT-Drucksache 18/3130) vortrug, ist falsch. Denn die Betroffenen nutzen dieses wegen einer dann drohenden Abschiebung nicht. DIE LINKE fordert bundesweit den anonymen Krankenschein, so wie er als Modellprojekt im Koalitionsvertrag der kommenden rot-rot-grünen Landesregierung in Thüringen verankert ist.

Weiterhin bestehen gegenüber Menschen mit HIV und Aids massive Ängste - auch das bestätigte die Bundesregierung. Deshalb fordert DIE LINKE, die Antidiskriminierungsarbeit auszubauen. Denn auch die Ängste und Diskriminierungen lassen vor einem HIV-Test und den Folgen zurückschrecken. DIE LINKE setzt sich nicht nur am Weltaidstag für die Solidarität mit HIV-positiven Menschen und die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben ein. Gemeinsam können wir Aids besiegen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 28. November 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2014