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VERKEHR/391: VW-Abgasskandal erfasst weltweite Automobilindustrie - Fünf-Punkte-Programm der Linken


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 24. September 2015

Sabine Leidig: VW-Abgasskandal erfasst weltweite Automobilindustrie - Fünf-Punkte-Programm der LINKEN


"Offensichtlich geht es bei dem, was in der Öffentlichkeit derzeit noch als VW-Skandal bezeichnet wird, nicht um ein regional begrenztes US-Problem. Wenn VW bislang zugeben musste, dass allein elf Millionen VW-Pkw betroffen sind, dann ist der Autoweltmarkt insgesamt betroffen", erklärt Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, angesichts der aktuellen Debatte um die bewusste Fälschung der Abgas-Werte von VW. DIE LINKE hat hierzu ein Fünf-Punkte-Programm erstellt, in dem sie unter anderem eine unabhängige Untersuchungskommission fordert, die die Hintergründe des Abgasskandals aufklärt und die Verantwortlichen für alle Folgeschäden haftbar gemacht werden. Leidig weiter:

"Wenn der weltgrößte Autozulieferer Bosch eingesteht, das in Frage stehende 'Förder- und Dosiermodul zur Abgasnachbehandlung' stamme aus den Fabriken des Bosch-Konzerns, sei 'Industriestandard' und werde 'auch an andere Autohersteller' geliefert, dann ist offensichtlich ein großer Teil der Weltautobranche betroffen und Teil des Skandals.

Es geht hier nicht um eine irgendwie heruntergerechnete Manipulation von Abgaswerten. Wenn die US-Behörden feststellen, dass die realen Schadstoffemissionen der untersuchten Pkw um das Zehn- bis Vierzigfache höher liegen als vom VW-Konzern angegeben, dann handelt es sich um schweren Betrug und einen massiven und verheimlichten Beitrag zur Luftvergiftung und zur Umwelt- und Klimaschädigung.

Und es geht nicht um Diesel-Pkw allein. Wenn die Umweltverbände seit Jahren darauf hinweisen, dass die realen Schadstoffemissionen bei allen Pkw - gerade auch bei den Benzinern wesentlich höher liegen als von den Herstellern behauptet, dann spricht auch das dafür, dass der Skandal mit den viel zu niedrig angegebenen Abgaswerten auf den größten Teil der Weltautoflotte zutrifft. Dieser Skandal hätte verhindert werden können, wenn Dobrindt und sein Ministerium Aussagen von Umweltorganisationen und anderen NGO ernst genommen hätte."

Nähere Informationen unter
www.linksfraktion.de/vw

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 24. September 2015
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2015

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