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GESUNDHEIT/1018: Gesundheit kein Spekulationsobjekt - vereinsamt, vernachlässigt und mangelernährt für die Rendite


DIE LINKE - Presseerklärung vom 1. Juni 2018

Gesundheit ist kein Spekulationsobjekt - vereinsamt, vernachlässigt und mangelernährt für die Rendite


Internationale Finanzinvestoren kaufen sich massiv in die deutsche Gesundheitsbranche ein. In Europa waren es 2017 mit rund 10,9 Milliarden Euro drei Mal so viel wie im Vorjahr, der Großteil davon wurde in Deutschland angelegt: Die Übernahmen eines Arzneiherstellers und eines Pflegeheimbetreibers gehörten mit zusammen 5,3 Milliarden Euro zu den größten Deals von "Private-Equity"-Fonds in der Gesundheitsbranche weltweit. Finanzinvestoren sicherten sich im letzten Jahr mehr als 40 000 Pflegebetten. Die Gesundheitsbranche gilt als konjunkturunabhängig und aufgrund der alternden Gesellschaft als wachsender Markt.

Dazu erklärt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Immer mehr Altenheime wandern in die Hände von privaten Fonds und dann gilt nur eins: Rendite, Rendite und nochmals Rendite. So werden Menschen mit Pflegebedarf zum Spekulationsobjekt und alles was sie zu einem menschenwürdigen Lebensabend brauchen wird zum lästigen Kostenfaktor. Doch das Sparen beim Essen oder beim Pflegepersonal hat dramatische Folgen.

Es kann nicht sein, dass Menschen mit miesem Essen, mangelnder Pflege und menschlicher Ansprache 'abgespeist' werden, damit die Kasse klingelt. Dass Menschen vereinsamt, vernachlässigt und mangelernährt auf's Abstellgleis geschoben werden - von menschenwürdigerer Lebensqualität keine Spur - verstößt gegen jeden Anstand und muss gestoppt werden.

Gesundheitsminister Jens Spahn steht hier in der Pflicht, er sollte sich dringend das niederländische Beispiel anschauen. Das Raubrittertum in der Pflege muss verboten werden, Hedgefonds und Renditejäger dürfen mit dem Lebensabend der Menschen keine Gewinne machen.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 1. Juni 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2018

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