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GESUNDHEIT/1039: Pflegekräfte aus dem Ausland


DIE LINKE - Presseerklärung vom 9. August 2018

Pflegekräfte aus dem Ausland


Zur Forderung des Arbeitgeberverbandes Pflege nach mehr ausländischen Pflegekräften, äußert sich der Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Bernd Riexinger:

Die Forderung nach mehr ausländischen Fachkräften für die Pflege in Deutschland kann nur dann Bestand haben, wenn die legalen Rahmenbedingungen geschaffen werden und endlich das marode Pflegesystem grundsaniert wird. Insbesondere müssen die Frauen und Männer, die aus dem Ausland kommen, um in Deutschland zu pflegen, angemessen bezahlt sowie sozial- und krankenversichert werden.

Ein Pflegemindestlohn von 14,50 Euro und ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag sind überfällig! Daneben müssen selbstverständlich die arbeitsrechtlichen Standards eingehalten werden. Dazu zählt, dass es sich bei der sogenannten 24-Stunden-Pflege nicht um eine Rund-um-die-Uhr Betreuung handeln darf. Rechtlich vorgeschrieben ist eine tägliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden und die Einhaltung einer täglichen Mindestruhezeit von elf Stunden. Außerdem wird ein freier Tag pro Woche gewährleistet.

Das sind leider alles Forderungen, die oftmals nicht eingehalten werden. Im Gegenteil: Zu häufig sind die Pfleger und Pflegerinnen aus dem Ausland rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche im Einsatz. Das ist die augenblickliche Situation in jedem 10. Haushalt in Deutschland. Das ist nur möglich, weil diese legale Grauzone existiert. Hier wird seit Jahrzehnten die Not der Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen gegen die Not der Pflegekräfte ausgespielt und die Bundesregierung sieht zu. Eine fortwährende Entwertung der Arbeit am Menschen hat uns diese Bredouille beschert. Wir brauchen sofort 40 000 Kräfte in der Altenpflege. Ob aus dem Ausland oder dem Inland, faire Konditionen sind dabei für alle überlebensnotwendig!

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 9. August 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. August 2018

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