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BAYERN/2846: Zeils zynisches Spiel mit dem Schicksal der Schlecker-Beschäftigten (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 01.06.2012

SPD-Wirtschaftssprecher kritisiert Zeils zynisches Spiel mit dem Schicksal der Schlecker-Beschäftigten

Thomas Beyer: Fast drei Viertel ohne Job - und Zeil (FDP) nennt Verweigerung der Transfer-Gesellschaft den "sozialeren Weg"!



Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Beyer kritisiert die Haltung des Wirtschaftsministers im Umgang mit den Schlecker-Beschäftigten scharf: "Angesichts der Tatsache, dass fast drei Viertel der nach der Schlecker-Pleite in Bayern entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derzeit ohne Arbeit sind, betreibt Zeil wahrhaftig ein zynisches Spiel mit dem Schicksal der Menschen", so Beyer. Der FDP-Politiker hatte anlässlich seiner Rede auf dem Mittelstandskongress der Bayerischen Staatsregierung am 14. Mai 2012 verkündet, angesichts der raschen Vermittlungserfolge für die "Schlecker-Frauen" habe sich die von ihm, Zeil, entschiedene Weigerung, für eine Transfer-Gesellschaft für die entlassenen Schlecker-Mitarbeiter eine staatliche Bürgschaft einzugehen, als "der sozialere Weg" erwiesen.

Eine Anfrage an das Wirtschaftsministerium ergebe freilich jetzt ganz anderes, so Beyer. Laut Antwort seien bis zum 9. Mai 2012 insgesamt 1.500 ehemalige Schlecker-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeitslos gemeldet. Davon hätten bis zum 24. Mai 2012 418 (rund 28 Prozent) "in den Arbeitsmarkt einmünden können". Beyer stellt klar, was dies entgegen der Behauptung des Ministers bedeutet: 1.082 oder rund 72 Prozent der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schlecker seien derzeit arbeitslos, nur 228 von ihnen (15 Prozent) laut Auskunft des Wirtschaftsministeriums derzeit in arbeitsmarktlichen Maßnahmen.

Beyer: "57 Prozent und damit deutlich mehr als die Hälfte der bei Schlecker in Bayern Entlassenen sind derzeit ohne Job und ohne arbeitsmarktliche Maßnahme. Genau für diese Menschen hätte eine Transfer-Gesellschaft neue Chance eröffnet und den gravierenden Einschnitt einer so unerwartet eingetretenen Arbeitslosigkeit vermieden. Die CSU/FPD-Staatsregierung hat diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Schlecker mit ihrer kaltherzigen Entscheidung, nicht für eine Transfer-Gesellschaft zu bürgen, diese Chancen genommen. Wenn Herr Zeil jetzt - noch dazu unter Leugung der tatsächlichen Zahlen zur Arbeitslosigkeit - das auch noch als den für die Betroffenen 'sozialeren Weg' beschönigt, trifft er die Menschen ein zweites Mal ins Mark."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2012