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BAYERN/2989: G8 - Auch bei der dritten Vorstellung nichts pädagogisch Neues (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 01.08.2012

G8: Auch bei der dritten Vorstellung nichts pädagogisch Neues

Güll: Worthülsen wie Flexi-Jahr oder Frühwarnsystem machen Konzept nicht wirklich schülerfreundlicher



"Obwohl die Erwartungshaltung an die heutige Pressekonferenz von Kultusminister Spaenle ohnehin niedrig war, ist das Ergebnis des Seehofer-Gipfels noch enttäuschender. Auch beim dritten Erklärungsversuch kommt aus Spaenles Munde nichts wirklich Erhellendes und Verständliches", stellte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, fest. "Ich bleibe dabei: Die hohe Belastung der Schüler in der Unter- und Mittelstufe bleibt für die übergroße Zahl der Schüler erhalten, das Flexibilisierungsjahr und auch das ominöse Frühwarnsystem haben keinerlei pädagogisches Konzept und werden Rohrkrepierer werden." Von einem "zeitgemäßen Konzept, in dem der Weg der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers im Mittelpunkt steht" zu sprechen, sei angesichts der beschlossenen Maßnahmen eine bewusste Irreführung der Schulfamilie. "Alles nur Worthülsen ohne pädagogische Neuorientierung", sei das Fazit. Güll kritisiert vor allem auch, dass die für die nächsten Jahre angekündigte integrierte Lehrerreserve jetzt als "Allzweckwaffe" verwendet werden soll. "Die Lehrerstunden kann man entweder für die Abdeckung des Unterrichtsausfalls oder für die individuelle Förderung verwenden. Da werden manchem Schulleiter noch die Augen aufgehen", prophezeit der SPD-Bildungssprecher. Schon jetzt klagten die wenigen Schulleiter, die einen gebundenen Ganztagszweig in ihrem Gymnasium schon aufbauen, über eine zu dürftige Personalausstattung durch den Freistaat. "Also soll die integrierte Lehrerreserve jetzt auch noch die Ganztagsklassen verstärken?" fragt Güll.

Das pädagogische Wiederholungsjahr und die Blockseminare würden bei den Schülern keine Freude auslösen, ist sich der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag sicher. Die SPD bleibe deshalb bei ihrer Forderung, auch in Bayern ein Gymnasium der zwei Geschwindigkeiten zuzulassen. "Für den einen Schüler passt die verkürzte Form G8 wunderbar, für die meisten wird die Langform mit neun gymnasialen Schuljahren nach wie vor die bessere Version sein", erklärt der SPD-Bildungsexperte. "Die Wahlmöglichkeit geht auch in Bayern und ist so am schülergerechtesten."

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2012