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BAYERN/3291: Güll - Mittelschule bleibt Stiefkind der bayerischen Schulpolitik (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 07.02.2013

Güll: Mittelschule bleibt Stiefkind der bayerischen Schulpolitik

SPD sieht sich durch BLLV-Umfrage bestätigt: Mehr Personal und besseres Gesamtkonzept nötig



Mit der heute vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) vorgelegte Zwischenbilanz zu den Mittelschulen in Bayern sieht sich der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, in seiner Bewertung bestätigt: "Die Mittelschule ist und bleibt das Stiefkind der bayerischen Schulpolitik. Zwischen der Einschätzung des Kultusministers und den Lehrkräften und Schulleitern vor Ort besteht ein himmelschreiender Unterschied." So werde Spaenle nicht müde, die Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule zu loben, während die Versorgung der Mittelschulen mit ausreichend Personal diametral entgegen laufe.

Die SPD-Landtagsfraktion fordert, die Mittelschule einerseits mit mehr Lehrerstunden auszustatten, andererseits noch einmal am Gesamtkonzept zu feilen. "Die Mittelschule wird erst für Eltern und Schüler wieder attraktiv, wenn sie in allen Schulhäusern auch die mittlere Reife anbieten kann. Nur auf die vertiefte Berufsvorbereitung zu setzen, reicht schon lange nicht mehr aus. Die Mittelschule muss neben Realschule und Gymnasium zu einer attraktiven weiterführenden Schulart gemacht werden. Nur dann ist sie überlebensfähig."

Laut BLLV-Bilanz gaben über 80 Prozent der Lehrkräfte an, sie hätten in diesem Schuljahr weniger Stunden für Arbeitsgruppen und zusätzliche Angebote als im Vorjahr. Eine fast große Zahl (79 Prozent) gab an, die Unterrichtsversorgung an der eigenen Schule sei keineswegs besser geworden, weil eben nicht mehr Lehrerstunden den Mittelschulen zugewiesen worden seien. "Schon im Sommer letzten Jahres war klar, dass Spaenle den Mittelschulen viel zu wenig Lehrer gegeben hat. Das rächt sich jetzt. Unterrichtsstunden fallen aus, weil die Decke der mobilen Reservelehrer viel zu dünn ist und im Wahlangebot wie in der individuellen Förderung fahren die meisten Mittelschulen Notprogramme. So bringt man eine kränkelnde Schulart nicht nach vorne", weiß Martin Güll, der selbst jahrelang Leiter einer Hauptschule im Landkreis Dachau war. Bestätigt sieht sich Güll auch durch eine Petition im Bildungsausschuss, dessen Vorsitzender er ist. "Eine umfangreiche Petition des Gesamtelternbeirats der Mittelschulen in Fürstenfeldbruck, die heute im Bildungsausschuss mit einer beschönigenden Stellungnahme der Staatsregierung wieder einmal abgelehnt wurde, zeigt eindrucksvoll, wie es wirklich an den Schulen zugeht. Spaenle verschließt die Augen vor der Realität an den Schulen."

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2013