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BAYERN/4461: Agrarexperte Arnold wirbt für Schutz der bäuerlichen Kleinbetriebe im Freistaat (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 3. Juni 2015

SPD-Agrarexperte Arnold wirbt für Schutz der bäuerlichen Kleinbetriebe im Freistaat

Anbindehaltung von Milchvieh nicht generell verbieten - Tierwohl und Auswirkungen auf den ländlichen Raum abwägen


Der SPD-Agrarexperte Horst Arnold kämpft für den Erhalt der kleinteiligen, bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern. In diesem Zusammenhang wirbt er für eine differenzierte Diskussion über die Anbindehaltung von Milchvieh. "Das von der schwarz-grünen Landesregierung in Hessen beantragte Verbot der Anbindehaltung ist nur auf Effekthascherei ausgerichtet. Wir brauchen eine seriöse Abwägung zwischen Tierwohl, Schutz für Kleinbetriebe und den Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Struktur im ländlichen Raum", mahnte Arnold bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in München.

Der Abgeordnete aus Mittelfranken verwies darauf, dass ein Verbot der Anbindehaltung viele kleinere Betriebe und Nebenerwerbslandwirte zum Aufgeben bewegen würde. "Der Zwangsumstieg auf Laufställe wäre mit hohen Investitionskosten verbunden, die viele Bauern einfach nicht stemmen könnten. Die Folge wäre, dass es immer weniger Kleinbetriebe und immer mehr industrielle Landwirtschaft mit großen Tierbeständen gäbe." Der ohnehin stattfindende Strukturwandel hin zu größeren Betrieben dürfe nicht per Zwangsdekret noch befeuert werden.

Arnold betonte, es sei nicht angemessen, Anbindehaltung als lebenslange Kerkerhaft für die Kühe zu bezeichnen. "Natürlich ist die Anbindehaltung nicht ideal, aber das gilt auch für die Laufställe, die oft nicht genug Platz bieten, dass alle Kühe sich hinlegen können. Es ist aber eine Tatsache, dass sich die Landwirte in Kleinbetrieben viel intensiver um ihre Tiere kümmern und ein persönlicheres Verhältnis zu ihnen aufbauen. Und in fast allen Ställen mit Anbindehaltung verbringen die Milchkühe auch Zeit auf der Weide und im Auslauf. Das Tierwohl lässt sich nicht über die Frage beantworten, ob die Kühe in Anbindehaltung leben oder nicht."

Die SPD-Fraktion bringt zwei Anträge zu diesem Thema in den Bayerischen Landtag ein. Darin wird die Staatsregierung aufgefordert, sich auf allen Ebenen gegen ein Verbot der Anbindehaltung einzusetzen und zugleich Möglichkeiten für eine Verbesserung der Haltungsbedingungen zu entwickeln.


PK-Vorlage Anbindehaltung (PDF, 387 kB)
http://bayernspd-landtag.de/workspace/media/static/pk-vorlage-anbindehaltung-556ed6d66ac2b.pdf

Antrag Anbindehaltung nicht verbieten (PDF, 80 kB)
http://bayernspd-landtag.de/workspace/media/static/antrag-anbindehaltung-nicht-ve-556ed63c13608.pdf

Antrag Anbindehaltung optimieren (PDF, 76 kB)
http://bayernspd-landtag.de/workspace/media/static/antrag-anbindehaltung-optimier-556ed658dbae3.pdf

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
Telefon: 089/4126 2347, Fax: 089/41 26-11 68
E-Mail: pressestelle@bayernspd-landtag.de
Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2015

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