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BADEN-WÜRTTEMBERG/1192: Aktuelle Situation der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 38/2020

Im Sozialausschuss: aktuelle Situation der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg

Vorsitzender Rainer Hinderer: "Sozialminister warnt eindringlich davor, vorzeitige Öffnungsdebatten zu führen"


Stuttgart. Die Corona-Pandemie war auch Thema in der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Integration am Donnerstag, 23. April 2020. So befasste sich das Gremium mit einem AfD-Antrag zur schnellen Beschaffung von Material wegen der Corona-Pandemie und einem Antrag der FDP/DVP-Fraktion, der das Coronavirus SARS-CoV2 und Aktivitäten des Landes in den Mittelpunkt stellte. Überdies informierte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) über die aktuelle Lage in Baden-Württemberg. Das hat der Ausschussvorsitzende, Rainer Hinderer (SPD), mitgeteilt. "Wir haben den eindringlichen Appell des Sozialministers gehört, keine Öffnungsdebatten zu führen", berichtete Hinderer.

Baden-Württemberg befinde sich auf einem stabilen Weg, jedoch seien Social Distancing, die Beachtung der Hygienevorschriften sowie der Schutz vulnerabler Gruppe noch für längere Zeit unsere Begleiter, gab Hinderer die Ausführungen Luchas wieder. Lucha habe gesagt, dass er die verbalen Öffnungsorgien mit ziemlichem Unwohlsein beobachte. Folgende Informationen habe Lucha dem Gremium gegeben: Am Mittwoch, 22. April, sei die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 29.350 angestiegen. 557 Neuinfektionen seien gemeldet worden. Ungefähr 17.807 Personen seien bereits wieder genesen. Damit gebe es weit mehr Genesene als Erkrankte. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle sei auf 1.103 angestiegen. Die Reproduktionszahl der Infizierten werde vom Robert-Koch-Institut mit R 0,8 angegeben. Das bedeute, dass durchschnittlich fest jeder Infizierte eine weitere Person anstecke. Die Verdopplungszahl betrage momentan 41 Tage. Das Durchschnittsalter der Infizierten liege bei 51 Jahren, bei einer Spannweite von 0 bis 102 Jahren.

Zur Lage bei der Beschaffung von Schutzmaterialen habe sich der Minister wie folgt geäußert: Wirtschaft und Politik arbeiteten eng zusammen: Porsche, DB Schenker sowie Lufthansa Cargo unterstützten das Land Baden-Württemberg und den Freistaat Sachsen, um die Corona-Krise zu bewältigen. Der Sportwagenhersteller habe dafür eigens eine Task-Force mit sechs Mitarbeitern des Beschaffungs-Ressorts zusammengestellt und organisiert für die Landesregierungen die Lieferketten von dringend benötigter Schutzausrüstung in China. Die Beschaffung einer ausreichenden Menge Schutzausrüstung sei nach wie vor ein entscheidender Faktor, um das Coronavirus wirksam einzudämmen und die Menschen im Land ausreichend zu schützen, insbesondere in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen. Ab Montag, 27. April, gebe es eine Maskenpflicht für den ÖPNV und beim Einkaufen. Lucha rate auch dazu, die Bürgermasken auf dem Schulhof anzulegen, so Hinderer. Denn beim Lachen, Sprechen und Singen würden viele Tröpfchen fliegen und ein das Bedecken von Mund und Nase könne helfen, die Verbreitung des Virus zu bremsen. Die Bürgermaske reiche für Menschen, die keine Symptome hätten. "Die medizinisch zertifizierten Masken sollen den Mitarbeitenden in den Gesundheitsdiensten vorbehalten bleiben", betonte Rainer Hinderer.

Das Sozialministerium habe eine Beratungshotline für Menschen mit psychischen Belastungen eingerichtet, denn die Pandemie stelle auch unsere psychische Gesundheit auf die Probe. Betroffene Menschen könnten hier professionelle Hilfe und Unterstützung finden.

Die Ministerpräsidentenkonferenz werde kommende Woche bewerten, was die letzten 14 Tage gebracht hätten. "Wir befinden uns auf einem stabilen Weg, müssen unsere Kontakte aber weiterhin beschränken und die Hygienevorschriften beachten", so Rainer Hinderer. An ein "normales" Leben sei erst zu denken, wenn es einen Impfstoff gebe. Der Ausschuss habe einen weiteren Austausch mit dem Minister für die übernächste Woche vereinbart.

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Quelle:
Pressemitteilungen 38/2020 - 23. April 2020
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2020

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