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BADEN-WÜRTTEMBERG/786: Bioenergie deckt 8 bis 10 Prozent des aktuellen Primärenergieverbrauchs (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 102/2012

Beratung im Landwirtschaftsausschuss
Bioenergie deckt 8 bis 10 Prozent des aktuellen Primärenergieverbrauchs in Baden-Württemberg



Stuttgart. Die in Baden-Württemberg vorhandenen technischen Potenziale zur energetischen Biomassenutzung decken acht bis zehn Prozent des derzeitigen Primärenergieverbrauchs. Dies wurde auf der Sitzung des Ausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 11. Juli 2012, anlässlich der Beratung entsprechender CDU-Anträge deutlich. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, mitteilte, ist Bioenergie vorerst die wichtigste erneuerbare Energieform, auch wenn sie mangels Biomassesubstraten, also der Rohstoffe, die zur Erzeugung von Biogas genutzt werden, künftig ihre führende Position einbüßen und schon 2020 bei der Stromerzeugung im Land hinter Wind- und Solarenergie zurückfallen wird.


Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden müssen für den weiteren Ausbau der Bioenergie Biomassereserven mobilisiert werden. Ungenutzte Potenziale lägen insbesondere bei Reststoffen aus der Landwirtschaft und aus der Landschaftspflege. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2012 eröffne hier neue Perspektiven, weil Landschaftspflegematerial in beliebiger Menge eingesetzt werden und eine entsprechende Zusatzvergütung erhalten könne. Zudem solle die Biomasse bei der Energiegewinnung möglichst effizient eingesetzt werden, so Traub. Biomasse werde noch zu oft ausschließlich zur Strom- oder zur Wärmeerzeugung verwendet, obwohl Techniken vorhanden seien, mit denen Strom und Wärme gleichzeitig gewonnen werden könnten. Schließlich sei es erforderlich, die landesspezifischen Besonderheiten bei der Biomassenutzung zu erforschen.

Die Bioenergieforschung ist laut Traub ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Energiewende. In den letzten Jahren habe der Bund durchschnittlich 80 Millionen Euro pro Jahr für die Bioenergieforschung zur Verfügung gestellt. Davon hätten Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg überdurchschnittlich profitiert. Schwerpunkte dieser Forschungsrichtung im Land seien das Karlsruher Institut für Technologie sowie die Universitäten Hohenheim, Stuttgart und Freiburg.

Wie Traub abschließend ausführte, sei es aufgrund der Nahrungsmittelkonkurrenz und der Wirtschaftlichkeit geboten, besonders organische Rest- und Abfallstoffe energetisch zu verwerten.

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Quelle:
Pressemitteilungen 102/2012 vom 11.07.2012
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2012