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HAMBURG/2368: Schulinspektion schafft Ranking und Spaltung (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 26. Februar 2013

Schulinspektion schafft Ranking und Spaltung



Senator Rabe hat heute in der Landespressekonferenz den Jahresbericht der Schulinspektion für 2011 vorgestellt. "Das ist nun der dritte Bericht, der vorgelegt wird und die wichtigste Erkenntnis ist wieder, dass für guten oder schlechten Unterricht zu 93 Prozent der Lehrer oder die Lehrerin ausschlaggebend ist. Dafür braucht man keine Schulinspektion", kritisiert Dora Heyenn, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. "Dafür, dass die Schulinspektion in der Breite den Unterricht an den Hamburger Schulen verbessert, gibt es keinen einzigen Beleg, schlicht Fehlanzeige."

Eine Konsequenz der Schulinspektion soll laut Senator Rabe die Stärkung der Schulleitungen im Hinblick auf die unterrichtsbezogene Personalentwicklung sein. "Da wäre der Herr Senator gut beraten, sich die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte anzuschauen", erklärt Dora Heyenn. Doch statt der Arbeitszeitverdichtung entgegenzuwirken fordert Rabe die Lehrkräfte zu gegenseitigen Hospitationen und besserer Koordinierung auf, kritisiert die Schulpolitikerin: "Alles gute Ideen, aber doch bitte nicht wieder zusätzlich zum Arbeitszeitmodell!"

Weiter kündigte der Senator an, dass im Mai oder Juni dieses Jahres mit den ersten Veröffentlichungen der Schulinspektion im Internet zu rechnen sei. Anhand von 13 Parametern werden dann die Schulen öffentlich beurteilt, den jeweiligen Schulen wird die Möglichkeit eines Kommentars gegeben. "Es ist schon bedauerlich, dass die SPD hier vor FDP, CDU und Scheuerls 'Wir wollen lernen' eingeknickt ist. Es ist nichts als ein frommer Wunsch zu glauben, das würde nicht zu einem Ranking unter Hamburgs Schulen führen", so Dora Heyenn. "Dadurch wird die Spaltung der Schullandschaft in Hamburg noch einmal kräftig verstärkt. Wer kann denn das wollen?"

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 26. Februar 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2013