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HAMBURG/3869: Senat lässt Schulen beim Schwimmen zahlen (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 5. Januar 2017

Senat lässt Schulen beim Schwimmen zahlen


Nur 50 Prozent der Grundschüler_innen schließen den regulären Schwimmunterricht erfolgreich ab - das hatte die Fraktion DIE LINKE jüngst recherchiert. Eine neue Anfrage (Drs. 21/7254) belegt nun, dass der Senat die Schulen auch im Stich lässt, wenn sie den Kindern mit zusätzlichen Stunden das Schwimmen doch noch beibringen wollen. "Sie müssen zusätzliche Schwimmlernangebote aus ihrer eigenen Tasche und mit eigenen Kräften stemmen", erläutert Sabine Boeddinghaus, Schulexpertin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Das ist ein Skandal. Wenn das, was der reguläre Schwimmunterricht nicht leisten kann, von den Schulen zusätzlich abgefedert werden muss, dann müssen alle dafür erforderlichen Angebote selbstverständlich auch gebührenfrei sein, zumal sich der Senat ja selbst darauf beruft."

Obwohl der tatsächliche Bedarf an zusätzlichen Schwimmstunden ausweislich der Zahlen des Senats enorm ist, nutzten 2015/16 nur insgesamt 16 staatliche Schulen die dafür freigehaltenen Zeiten bei Bäderland. Darunter waren lediglich fünf Schulen in schwieriger sozialer Lage (KESS 1 und 2), die doch mit Abstand die höchste Zahl an Nichtschwimmer_innen aufweisen. "Da stellt sich schon die Frage, warum nicht mehr Schulen zusätzliche Schwimmstunden anbieten", so Boeddinghaus. "Der Senat muss diese im Wortsinne lebenswichtigen Angebote auskömmlich finanzieren. Doch stattdessen ignoriert er seine Verantwortung und schiebt sie der selbstverantworteten Schule zu."

Die Mittel für den Schwimmunterricht sind sogar gekürzt worden, zuletzt von 2015 auf 2016 um 40.000 Euro. "Das spricht eine eindeutige Sprache", so die Schulexpertin. "Wir fordern darum einmal mehr, das Schulschwimmkonzept des Senats in all seinen Facetten ergebnisoffen in der Bürgerschaft zu diskutieren, um die nachweislichen Mängel endlich gemeinsam abstellen zu können."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 5. Januar 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2017

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