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HAMBURG/4088: Neues Containerterminal im Freihafen - Größenwahn wie bei den Reedern? (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 14. Juli 2017

Neues Containerterminal im Freihafen: Größenwahn wie bei den Reedern?


Ein Konsortium aus China will auf Steinwerder ein vollautomatisches Containerterminal und ein Logistikzentrum errichten. Dazu erklärt Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Dies ist ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Die Umschlagzahlen im Hamburger Hafen stagnieren seit Jahren, besonders im Containerbereich. Studien weisen darauf hin, dass dieser Trend anhalten wird. Der Hafen braucht deshalb neue industrielle oder wirtschaftliche Perspektiven, die nicht mit dem direkten Umschlag verbunden sind."

Die jetzige Entscheidung der HPA, im Mittleren Freihafen einen weiteren Containerumschlagsplatz ansiedeln zu wollen, sei aber das genaue Gegenteil davon. "Die Pläne für den Aufbau eines neuen, riesigen Containerterminals erinnern an den Größenwahnsinn der Reeder. Die jetzt schon vorhandenen Überkapazitäten von Rotterdam und Wilhelmshaven werden damit noch weiter ausgebaut. Es droht ein ruinöser Wettbewerb, der an die gegenwärtige Schifffahrtskrise erinnert."

Die weitergehende Ankündigung eines vollautomatischen Terminals sei eine besondere Herausforderung für die Wirtschaftspolitik und die Arbeitsplätze im Hamburger Hafen. Die Automatisierung und damit die Vernichtung ordentlich bezahlter Arbeitsplätze würde auch auf den anderen Terminals vorangetrieben werden. "Eine solche Entscheidung kann nicht 'vom Himmel fallen', sondern wird von Seiten des Senats und der HPA lange vorbereitet sein. Darüber wurden weder die Bürgerschaft noch die Akteure des Hamburger Hafens informiert", kritisiert Hackbusch. "Schon die Kündigung der Buss-Gruppe und der Verlust von wertvollen Hafenarbeitsplätzen ohne Anschlussperspektive hat unsere Kritik hervorgerufen. Die Unwilligkeit und Unfähigkeit des Senats, Ersatzarbeitsplätze zu finden, zeigt die Prioritäten des Senats: Blumige Worte, anstatt sich für die Belange der Hafenarbeiter einzusetzen!"

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 14. Juli 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2017

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