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BILDUNG/1045: Deutsche Stammzellforschung auch ohne Klonexperimente international gut aufgestellt


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 16. Mai 2013

Arbeitsgruppe: Bildung und Forschung

Deutsche Stammzellforschung auch ohne Klonexperimente international gut aufgestellt



Anlässlich der Veröffentlichung einer Studie, laut der es gelungen ist, menschliche embryonale Stammzelllinien aus geklonten Embryonen herzustellen, erklärt der stellvertretende forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion René Röspel:

Deutschland ist einer der weltweit führenden Standorte für die Stammzellforschung. Gesellschaft und Politik haben bei uns über Jahre in einem harten Ringen um die besten Argumente und ethischen Positionen tragfähige Rechtsgrundlagen für die Stammzellforschung und den Embryonenschutz geschaffen, die sich bewährt haben.

Die aktuell bekannt gewordenen Experimente sind mit dieser Rechtslage unvereinbar. Das Herstellen von menschlichen Embryonen zu anderen Zwecken als zur Herbeiführung einer Schwangerschaft ist und bleibt in Deutschland verboten. Weder in unserer Gesellschaft noch im Bundestag gibt es eine Mehrheit, die sich dafür ausspricht, dass menschliche Embryonen allein zu Forschungszwecken hergestellt werden dürfen sollten. Und es gibt auch keinen Grund dafür.

Wir setzen auf eine starke Unterstützung der Stammzellforschung jenseits der gezielten Herstellung von embryonalen Stammzelllinien aus geklonten Embryonen. Die technisch medizinischen Fortschritte von Mitalipov und anderen - auch wenn die Forscherinnen und Forscher dies nicht wünschen - erleichtern nicht nur die Produktion personenspezifischer Stammzelllinien, sondern auch Versuche, Menschen über das frühe Zellstadium hinaus zu klonen.

Kritik muss auch an der aktuellen Medienberichterstattung zu vorgelegten Studie geübt werden: in kaum einem Bericht fehlt der Hinweis, dass nun die Entwicklung von Therapien gegen Alzheimer und Parkinson näher rücken würde. So reizvoll Berichte über angebliche medizinische Durchbrüche jedoch auch sein mögen, von Therapien ist die embryonale Stammzellforschung derzeit meilenweit entfernt. Berichte über Heilungschancen dank Fortschritten in der Grundlagenforschung helfen nur Scharlatanen und Kriminellen, die bereits heute das Leiden schwer kranker Menschen ausnutzen, um mit "Therapien mit embryonalen Stammzellen" schnelles Geld zu verdienen.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 602 vom 16. Mai 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2013