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BILDUNG/1096: Berufliche Bildung - Bundesregierung setzt auf Marketing statt Handeln


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 12. September 2013

Arbeitsgruppe: Bildung und Forschung

Berufliche Bildung: Bundesregierung setzt auf Marketing statt Handeln



Anlässlich der Eröffnung der Zentralstelle für Internationale Bildungskooperation durch das Bundesbildungsministerium erklärt der zuständige Berichterstatter für berufliche Bildung der SPD-Bundestagsfraktion Willi Brase:

Die jungen Menschen in den von der Wirtschafts- und Finanzkrise besonders betroffenen EU-Mitgliedsstaaten brauchen nicht nur unsere Solidarität, sondern auch tatkräftige Unterstützung. Ein einfacher Transfer des dualen deutschen Ausbildungssystems von A nach B als "Exportschlager" ist eine Illusion. Auch die neue Zentralstelle kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bundesregierung außer Werbesprüchen kein klares Konzept hat.

Die Erfahrungen bei der Implementierung des dualen Berufsbildungssystems in den neuen Ländern nach 1990 sollten besser genutzt werden. Ziel muss sein, gemeinsam mit den Partnern der dualen Ausbildung wie Kammern, Gewerkschaften, Arbeitgebern und Kultusministerien auf regionaler Ebene konkrete Unterstützung für notwendige Reform- und Umsetzungsmaßnahmen in den EU-Mitgliedssaaten anzubieten. Im Sinne einer europäischen Jugendgarantie muss ein sinnvoller Mix aus mittelfristigen Perspektiven wie der Umsetzung dualer Berufsbildungssysteme vor Ort und kurzfristigen Maßnahmen wie Ausbildungs- und Beschäftigungsprogrammen zügig auf den Weg gebracht werden.

Über die Verbesserung der Situation junger Menschen in Europa hinaus muss Deutschland seine Hausaufgaben in der beruflichen Bildung machen. Die derzeitige Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist deutlich schlechter als im Vergleich zum Vorjahr: Der gestiegenen Zahl an unversorgten Jugendlichen steht eine abermals niedrigere Zahl an Betrieben, die Ausbildungsplätze bereitstellen, gegenüber.

Wir haben uns zu den bekannten Problemen klar positioniert. Mit einem radikalen Abbau der Programmvielfalt im Übergangsbereich, einer Ausbildungsgarantie und der Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von Ausbildungsplätzen über die Einrichtung von Branchenfonds wird der Ausbildungsmarkt im Sinne der jungen Menschen zukunftsfest gestaltet.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 985 vom 12. September 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2013