Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → SPD


BILDUNG/1375: Spannungen auf dem Ausbildungsmarkt rechtzeitig angehen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 1. Dezember 2016

Arbeitsgruppe: Bildung und Forschung

Spannungen auf dem Ausbildungsmarkt rechtzeitig angehen


Ernst Dieter Rossmann, bildungs- und forschungspolitischer Sprecher:

Der Nationale Bildungsbericht diagnostiziert positive Entwicklungen im deutschen Bildungswesen und zeigt zugleich Schwachpunkte und dringende Handlungserfordernisse auf. Bei der Sicherstellung von Ausbildungsvorbereitung und vollqualifizierender Ausbildung für alle Jugendlichen besteht Handlungsbedarf. Das Problem des Analphabetismus in Deutschland muss in Zukunft im Nationalen Bildungsbericht aufgenommen werden.

"Die Schwachstellen des deutschen Bildungswesens sind durch die Experten im Fachgespräch des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema "Bildung in Deutschland" noch einmal nachdrücklich bestätigt worden. Die Qualitätsverbesserung in der frühkindlichen Bildung, die weitere Stärkung insbesondere der Grundschule, der Ausbau des Ganztagsschulangebots in Deutschland wie die Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte sind hier die entscheidenden Zukunftsaufgaben. Hierfür brauchen wir eine handlungsfähige gemeinsame Bildungsallianz von Bund, Ländern und Kommunen und die Aufhebung des Kooperationsverbotes.

Die Experten forderten auch ein größeres Augenmerk auf die Modernisierung und Ausstattung der Beruflichen Schulen und die Stärkung der beruflichen Bildung insgesamt. Nicht zuletzt durch die Zuwanderung rechnet man mit einem Bedarf von rund 80.000 zusätzlichen Plätzen in der Ausbildungsvorbereitung und von rund 90.000 zusätzlich benötigten vollqualifizierenden Ausbildungsplätzen. Vor allem der DGB fordert deshalb mit Recht neue Initiativen zur Erhöhung der Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze in Verbindung mit mehr außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen ein. Hier muss jetzt zügig nachgearbeitet werden. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt dabei das Anliegen, dass auf jeden Fall ein Wechsel in betriebliche Ausbildung anzustreben ist.

Der Nationale Bildungsbericht als wichtiges Instrument zur Evaluation und Weiterentwicklung unseres Bildungswesens muss sich auch mit neuen Herausforderungen auseinandersetzen. So darf das Grundproblem des hohen Analphabetismus in Deutschland in Zukunft nicht aus den Berichten ausgespart werden. Gerade die Dekade der Alphabetisierung, die jetzt von Bund, Ländern, Kommunen und vielen anderen Partnern verabredet wurde, ist auf eine kontinuierliche Begleitung durch die Bildungsforschung und die Entwicklung neuer Konzepte angewiesen."

Copyright 2016 SPD-Bundestagsfraktion

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 758 vom 1. Dezember 2016
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang