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ARBEIT/995: Mindestlohn-Modell - Von der Leyen betreibt Populismus und keine seriöse Politik


SPD-Pressemitteilung 134/12 vom 25. April 2012

Schwesig: Von der Leyen betreibt Populismus und keine seriöse Politik



Zur Einigung der Unions-Arbeitsgruppe auf ein Mindestlohn-Modell erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende und Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig:

Was Frau von der Leyen vorgestellt hat, ist kein Mindestlohn. Es ist eine Mogelpackung. Dieser Pseudo-Mindestlohn ist weder allgemein noch verbindlich. Denn er soll nur für Branchen ohne gültigen Tarifvertrag gelten. Doch es gibt viele Menschen, die trotz Tarifvertrag Niedriglöhne erhalten und vom Lohn ihrer Arbeit nicht leben können. Etwa 13% aller Tarifgruppen liegen unter einem Stundenlohn von 8.50 Euro. Für diese Beschäftigten ist Frau von der Leyens Vorschlag ein Schlag ins Gesicht.

Und auch die Ungerechtigkeiten zwischen Ost und West bleiben, wie zum Beispiel im Pflegebereich, wo die Pflegekräfte in West für 8,75 Euro und in Ost nur für 7,75 Euro arbeiten. Das ist absolut inakzeptabel.

Wer Vollzeit arbeitet, muss davon auch leben können. Das ist ein Gebot der Gerechtigkeit und der Würde. Deshalb brauchen wir einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro, der nicht durch tarifvertragliche Regelungen unterschritten werden darf und der für alle gilt.

Die Union aber will keine feste Lohnuntergrenze für alle. Sie delegiert die Verantwortung an eine Expertengruppe, wo das Los entscheiden soll, wenn die Experten sich nicht einigen können. Das ist zynisch: Das Los soll über das Auskommen von Menschen entscheiden!

Frau von der Leyen betreibt Schaufensterpolitik. Es geht ihr nicht um die Menschen, die von Ihrem Lohn nicht leben können. Die CDU will im Wahlkampf punkten. Wohl wissend, dass der Vorschlag in der Regierung keine Mehrheit finden wird. Das ist Populismus und keine seriöse Politik.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 134/12 vom 25. April 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2012