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SOZIALES/1799: Familien brauchen Zeit - Politik muss handeln


SPD-Pressemitteilung 158/12 vom 15. Mai 2012

Schwesig: Familien brauchen Zeit - Politik muss handeln



Zum heutigen Internationalen Tag der Familie erklärt die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig:

Zeitmangel und Stress belasten Familien und machen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einer ständigen Zerreißprobe. Was viele fühlen, hat der Familienreport 2011 unterstrichen: Nur ein Drittel der berufstätigen Eltern mit minderjährigen Kindern ist mit ihren Arbeitszeiten zufrieden. 60 Prozent der Väter würden gerne weniger, 20 Prozent der Mütter hingegen gerne mehr arbeiten. Darauf muss Politik eingehen. Der 8. Familienbericht hat Zahlen und Fakten geliefert, die die Politik auffordern an einem neuen Zeitarrangement für Familien zu arbeiten.

Wir brauchen Lösungen, die Eltern eine Balance zwischen Familie und Arbeit ermöglichen. Wir begrüßen alle Ideen, die auf betrieblicher Ebene dazu entwickelt werden. Das reicht aber nicht aus. Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte über unsere Arbeitskultur und Maßnahmen, die dazu einladen, Zeit und Chancen partnerschaftlicher aufzuteilen. Und wir brauchen politische Entscheidungen, die die Verabredungen absichern.

Wir wollen die Rückkehr in Vollzeit nach Teilzeit ermöglichen und setzen uns für eine Konkretisierung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes ein. Bisher ist nur der Einstieg in Teilzeit geregelt, der Ausstieg allerdings nicht vorgesehen. Teilzeit wird dadurch oftmals zu einer Sackgasse. Familienbedingte Arbeitszeitreduzierungen werden bezahlt mit dem Karriereende oder unumkehrbaren Einkommensverlusten. Das wollen wir ändern.

Außerdem denken wir über eine Familienarbeitszeit nach, die bei einer partnerschaftlichen Reduktion des Arbeitsvolumens hilft, den Einkommensverlust für Familien abzufedern. Vätern und Müttern, die ihre Arbeitszeit um 20 Prozent reduzieren, könnte beispielsweise 10 Prozent des verlorenen Lohnes aufgefangen werden.

Hinter allem steht die Frage, wie viel wir arbeiten können, wollen und sollten, um die Vereinbarkeit gewährleisten zu können und den Anschluss nicht zu verpassen. Zeitwohlstand und Zeitsouveränität für Arbeitnehmer und Arbeitsnehmerinnen, insbesondere für Familien ist unser Ziel.

Am Internationalen Tag der Familie möchte ich in erster Linie den Familien für ihre Arbeit danken. Was Eltern und Kinder, Väter und Töchter, Enkel und Großeltern, Verheiratete und Adoptierte täglich leisten, verdient unsere Anerkennung.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 158/12 vom 15. Mai 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2012