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AFRIKA/1375: Simbabwe - Machtkämpfe in Regierungspartei (afrika süd)


afrika süd - zeitschrift zum südlichen afrika
Nr. 2, März/April 2016

SIMBABWE

Machtkämpfe in Regierungspartei


Die Machtkämpfe in der Regierungspartei Zimbabwe African National Union - Patriotic Front (Zanu-PF) dauern an. Sie betreffen vor allem die konkurrierenden Lager um den Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa und die Präsidentengattin Grace Mugabe. Es geht um die Nachfolge des Präsidentenamtes. In die Konflikte sind auch die Kriegsveteranen einbezogen, die als Unterstützer Mnangagwas gelten und von der Polizei niedergeknüppelt wurden, als sie im Februar gegen die eskalierenden Fraktionskämpfe in der Partei demonstrierten. Sie werfen beispielsweise dem Minister für höhere und tertiäre Bildung, Jonathan Moyo, Fraktionalismus vor. Moyo zählt zusammen mit Mugabes Neffen und Indigenisierungsminister, Patrick Zhuwao, und dem Minister für Lokalverwaltung, Saviour Kasukuwere, zur Gruppe "Generation 40" (G40). Sie unterstützen die Präsidentengattin Grace Mugabe als Nachfolgerin ihres Mannes im Präsidentenamt.

Anfang April betonte Indigenisierungsminister Zhuwao, ausländischen Banken in Simbabwe könnte die Lizenz entzogen werden, falls diese nicht die Indigenisierungsvorschriften einhalten würden. Dem widersprach Finanzminister Patrick Chinamasa. Beide lieferten sich wiederholt einen Schlagabtausch über die Indigenisierungsregeln. Chinamasa versucht, die Beziehungen mit dem Internationalen Währungsfond wiederherzustellen, während Zhuwao meint, Simbabwe brauche keine ausländischen Investoren.

Derweil reiste der 92-jährige Präsident Robert Mugabe nach Japan, um ökonomische Unterstützung einzuwerben. Offenbar erklärte sich die japanische Regierung bereit, 5,3 Mio. US-Dollar bereitzustellen, die als Entwicklungsförderung vor allem für den Straßenbau genutzt werden sollen. Politische Beobachter monierten, Mugabe habe keine Wirtschaftsexperten aus seinem Kabinett und Geschäftsleute mit auf die Reise genommen, dabei seien neue Wirtschaftskooperationen dringend notwendig.

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Quelle:
afrika süd - zeitschrift zum südlichen afrika
45. Jahrgang, Nr. 2, März/April 2016, S. 5
Herausgeber: informationsstelle südliches afrika e.V. (issa)
Königswinterer Straße 116, 53227 Bonn
Tel.: 0228 / 46 43 69, Fax: 0228 / 46 81 77
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Internet: www.issa-bonn.org
 
"afrika süd" erscheint mit 6 Heften im Jahr
Jahresabonnement Euro 40,-


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2016

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