Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → AUSLAND

LATEINAMERIKA/1292: Kolumbien - Friedensbewegung fordert politische Lösung des Bürgerkrieges (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 16. August 2011

Kolumbien: Politische Lösung des Bürgerkrieges gefordert - Friedensbewegung demonstriert Einheit

Von Constanza Vieira

Delegation aus Catatumbo nahe der venezolanischen Grenze - Bild: © Constanza Vieira/IPS

Delegation aus Catatumbo nahe der venezolanischen Grenze
Bild: © Constanza Vieira/IPS

Barrancabermeja, Kolumbien, 16. August (IPS) - In Kolumbien haben sich unter dem Motto 'Der Dialog ist der Weg' 25.000 Menschen in der nördlichen Stadt Barrancabermeja am Río Magdalena zusammengefunden, um eine politische Lösung des fast 50-jährigen Bürgerkriegs einzufordern. Darüber hinaus riefen sie die Regierung von Staatspräsident Juan Manuel Santos auf, sie an einer friedlichen Lösung des bewaffneten Konflikts zu beteiligen.

Viele der Teilnehmer hatten eine Anfahrtszeit von bis zu 42 Stunden in Kauf genommen, um am 'Nationalen Treffen der Gemeinschaften der Bauern, Indigenen und Afrokolumbianer für Land und Frieden in Kolumbien' vom 12. bis 14. August in der 'Wiege der kolumbianischen Sozialbewegung' teilzunehmen.

So konnten erstmals auf Betreiben der 'Vereinigung der Bauern des Cimitarra-Tals' (ACVC) die drei großen Säulen der kolumbianischen Friedensbewegung Einheit in ihrer Vielfalt demonstrieren. "Der Weg ist der Konsens", meinte dazu Diego Pérez vom 'Netzwerk der Basisfriedensinitiativen und -gemeinschaften' gegenüber IPS.

Die großen Pfeiler der kolumbianischen Friedensbewegung sind die von Indigenen angeführte Gruppe, die sich mit 'Mingas' (Kollektivarbeit zum Wohl der Allgemeinheit) für ein Ende der Gewalt einsetzt, der 'Marsch der Patrioten', der im letzten Jahr zahlreiche Friedensdemonstrationen organisierte und der im Oktober in Bogotá gegründete 'Kongress der Völker', der sich unter anderem für eine indigene Gesetzgebung einsetzt.


Widerstand gegen Vertreibungen

Die ACVC vertritt die Interessen von 25.000 Bauern und Fischern der acht Bezirke der Region Mittleres Magdalena. Sie setzt sich für ein Leben in Frieden und Würde ein und widersetzt sich den Zwangsvertreibungen im Lande, die bereits 4,5 Millionen Kolumbianer zu Flüchtlingen im eigenen Land machten. Ihre Aktivitäten haben dem Zusammenschluss im letzten Jahr den Nationalen Friedensnobelpreis eingebracht.

Die Bilanz der ACVC-Bemühungen der letzten 15 Jahre sei positiv, erklärte Mauricio Ramos, ein Sprecher der Organisation. So sei es mit Hilfe organisatorischer, politischer und wirtschaftlicher Bemühungen gelungen, ganze Gemeinschaften von Bauern, Indigenen und Afrokolumbianern aus den Kampfhandlungen zwischen den Konfliktparteien herauszuhalten. "Wir glauben nicht an eine militärische Lösung des Konflikts", so Ramos. "Diese Option ist gänzlich ausgeschlossen." (Ende/IPS/kb/2011)


Links:
http://prensarural.org/acvc/
http://www.ipsnoticias.net/nota.asp?idnews=98879

© IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 16. August 2011
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2011