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BERUF/1291: Beruf "Fachkraft Agrarservice" - eine Erfolgsgeschichte (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 28. Dezember 2009

Beruf "Fachkraft Agrarservice" - eine Erfolgsgeschichte

DBV und BLU ziehen positive Bilanz und fordern dringend eine Meisterausbildung


Gute Mitarbeiter sind Grundlage des Betriebserfolges. Dieser Grundsatz gilt auch für Lohnunternehmer und landwirtschaftliche Betriebe, die sich als moderne Dienstleistungsbetriebe im ländlichen Raum in Deutschland zunehmend verankern. Sie auf gut ausgebildete, motivierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Der Beruf "Fachkraft Agrarservice" bringt die Bereiche Pflanzenbau, Landtechnik und Agrarservice unter einen Hut und hat sich seit 2005 in der Ausbildungspraxis etabliert. Seitdem entwickelte sich der Beruf zu einem Erfolgsmodell mit steigenden Ausbildungszahlen. Mit dem Inkrafttreten der endgültigen Ausbildungsverordnung am 01.08.2009 hat das Berufsbild "Fachkraft Agrarservice" die langfristig notwendige Rechtsicherheit erlangt.

Während der dreijährigen Lehrzeit lernen die Auszubildenden nicht nur das Führen, Einsetzen, Pflegen und Instandhalten von Maschinen und Geräten, sondern auch wichtige praktische Grundlagen in Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung. Daneben vermitteln Ausbilder und Berufsschulen wichtiges Fachwissen rund um Dienstleistung und Kundenberatung. Die fertigen Fachkräfte schöpfen das Leistungsvermögen moderner Landmaschinen aus und repräsentieren ihre Betriebe gegenüber Kunden und Geschäftspartnern. Die vielseitige Ausbildung bietet hervorragende Berufsaussichten und ist eine unverzichtbare Zukunftsinvestition aller Betriebe, die professionelle landtechnische Dienstleistungen anbieten.

Bundesweit ist die Ausbildung zur "Fachkraft Agrarservice" mittlerweile ein Renner. Nach dem Start des laufenden Ausbildungsjahres 2009/2010 befinden sich insgesamt etwa 550 Auszubildende in den drei Ausbildungsjahrgängen. Nachdem die Mehrzahl der Lehrlinge bisher in Norddeutschland die Ausbildung zur "Fachkraft Agrarservice" absolvierte, hat die Eröffnung der Berufsschule in Triesdorf (Bayern) dem Beruf auch in den südlichen Bundesländern neuen Schub verliehen. Hier erhalten die angehenden Fachkräfte im ersten Ausbildungsjahr eine schulische Grundbildung mit 1 bis 2 begleitenden Praxistagen pro Woche. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr erfolgt die duale Ausbildung in anerkannten Ausbildungsbetrieben mit begleitender Blockbeschulung.

Der große Erfolg der Ausbildung "Fachkraft Agrarservice" darf aber über eines nicht hinwegtäuschen: Nach wie vor gibt es keine anerkannte Meisterprüfung für den Beruf. In der Branche besteht aber ein akuter Bedarf an qualifizierten betrieblichen Führungskräften und Ausbildern. Deshalb fordern der Deutschen Bauernverband und der Bundesverband Lohnunternehmen umgehend eine Meisterprüfung für den Beruf "Fachkraft Agrarservice" zu etablieren. Anfang Dezember 2009 stimmte das Bundeslandwirtschaftsministerium einem Antrag der Sozialpartner zur Erarbeitung einer Anforderungsverordnung für die Agrarservicemeisterprüfung zu. Grundlage dafür ist ein gemeinsamer Konzeptentwurf der Sozialpartner. Aus berufsständischer Sicht muss das anstehende Verfahren sofort eröffnet werden, um den bestehenden Fortbildungsstau schnellstmöglich zu beseitigen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Dezember 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Dezember 2009