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BERUF/1720: Startschuss für 150 Willkommenslotsen - Praxisaustausch mit Flüchtlingen in Ausbildung (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 17. Dezember 2015

Gabriel gibt Startschuss für 150 Willkommenslotsen für Flüchtlinge im Werkstattparcours des Handwerks

Praxisaustausch mit Flüchtlingen in Ausbildung


Auf Einladung der Handwerkskammer Berlin besucht der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, mit dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, eine Ausbildungswerkstatt für Flüchtlinge in Berlin. Gemeinsam geben beide bekannt, dass künftig 150 Willkommenslotsen bei Kammern und sonstigen Organisationen der Wirtschaft vor allem kleinen und mittleren Unternehmen praktische Unterstützung bei der Ausbildung von Flüchtlingen geben. Sie helfen bei Fragen zu Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, Qualifikationsbedarf sowie zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Das erfolgreiche Programm zur passgenauen Besetzung von freien Ausbildungsstellen wird damit künftig um eine Komponente zur Besetzung von Ausbildungsstellen mit Flüchtlingen ergänzt. Dafür stellt das Bundeswirtschaftsministerium 2016 bis zu 6 Millionen Euro zur Verfügung.

Bundesminister Gabriel: "Für Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, ist eine betriebliche Ausbildung ein zentraler Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Denn sie eröffnet eine Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben. Das gilt für Menschen, die bereits in Deutschland leben, genauso wie für Flüchtlinge. Daher unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium die passgenaue Besetzung von Ausbildungsstellen auch für beide Gruppen. Auch für Unternehmen lohnt sich Engagement bei der Ausbildung, denn so können sie freie Ausbildungsstellen besetzen und sich künftige Fachkräfte sichern. Eine Herausforderung ist dabei das "Matching" von Betrieben und Flüchtlingen sowie die Unterstützung bei praktischen Fragen. Genau hier setzen die von uns geförderten Willkommenslotsen an und werden künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Arrivo und Arrived zeigen beispielhaft, wie erfolgreich ein Konzept zur Integration von Flüchtlingen sein kann, wenn alle an einem Strang ziehen."

In dem Werkstattparcours von Arrivo und der Berliner Handwerkskammer können Flüchtlinge potentiellen Ausbildern ihre Fähigkeiten und ihre Interessen präsentieren, um sich für ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Anstellung zu qualifizieren. Nach dem Besuch der Ausbildungswerkstatt diskutieren Gabriel und Wollseifer bei einem runden Tisch mit kleinen und mittleren Unternehmen, die Flüchtlinge ausbilden sowie ihren Auszubildenden, darunter auch Flüchtlinge, über Erfahrungen in der Praxis.

Stephan Schwarz, Gastgeber der Veranstaltung und Präsident der Handwerkskammer Berlin: "Berliner Handwerksbetriebe leisten einen großen Beitrag zur Integration geflüchteter Menschen in die deutsche Lebens- und Arbeitswelt. Die Berliner Handwerkskammer geht hier schon seit über einem Jahr mit gutem Beispiel voran, indem wir gemeinsam mit dem Berliner Senat "arrivo" ins Leben gerufen haben und auch andere Initiativen tatkräftig unterstützen. Wir haben unsere Erfahrungen gesammelt, unsere Hausaufgaben gemacht und wissen genau, was wir tun. Die Handwerksbetriebe wünschen sich von der Politik jetzt vor allem zwei Dinge: rechtliche Sicherheit und politische Zuverlässigkeit."

Die Einrichtung Willkommenslotsen ist Teil des Maßnahmenpakets, auf den sich die Mitglieder der Allianz für Aus- und Weiterbildung am 18. September 2015 verständigt haben.


Weiterführende Informationen zum Förderprogramm "Passgenaue Besetzung" und zu den "Willkommenslotsen" finden Sie unter:
www.bafa.de/bafa/de/wirtschaftsfoerderung/passgenaue_besetzung/index.html sowie unter
www.zdh.de

Die gemeinsame Erklärung der Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung zu Perspektiven für Flüchtlinge finden Sie unter:
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/G/gemeinsam-fuer-perspektiven-von-fluechtlingen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 17. Dezember 2015
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2015

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