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FINANZEN/369: Senat und Präsidium der Goethe-Uni zum Stopp der geplanten BAföG-Erhöhung (Goethe-Uni)


Goethe-Universität Frankfurt - 15. Juli 2010

"Ein falsches Signal"

Senat und Präsidium der Goethe-Universität äußern sich zum Stopp der geplanten BAföG-Erhöhung


FRANKFURT. Obwohl sie bereits vom Bundestag beschlossen war, haben die Länder eine Erhöhung des BAföG zum 1. Oktober im Bundesrat gestoppt und an den Vermittlungsausschuss verwiesen. Grund dafür ist die beabsichtigte Länder-Beteiligung an den mit der Erhöhung verbunden Mehrkosten. Diese sollen nach dem Willen der Länder ausschließlich vom Bund getragen werden. Bisher zahlt der Bund 65 Prozent des BAföGs, die Länder 35 Prozent.

Der Senat und das Präsidium der Goethe-Universität kritisieren die Entscheidung in einer am 14. Juli verabschiedeten gemeinsamen Erklärung: "Senat und Präsidium der Goethe-Universität bedauern, dass der Bundesrat in seiner Sitzung am 9. Juli 2010 die geplante Erhöhung der Ausbildungsförderung (BAföG) zunächst gestoppt und in den Vermittlungsausschuss verwiesen hat. Dass Bund und Länder sich nicht über die Finanzierung der im Grunde politisch unumstrittenen BAföG-Erhöhung einigen können, setzt ein falsches Signal: Die Goethe-Universität arbeitet derzeit (*) intensiv daran, die Studierbarkeit ihrer Studiengänge zu verbessern, um damit die durchschnittliche Studiendauer zu verkürzen - eine Forderung, die Politik und Gesellschaft gleichermaßen an die Universitäten stellen. Notwendige Voraussetzung hierfür ist jedoch auch, dass Studierende sich voll auf ihr Studium konzentrieren können und nicht gezwungen sind, parallel für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten. Die Ausweitung der BAföG-Förderung ist in diesem Zusammenhang längst überfällig. Indem Bund und Länder diesen Schritt verzögern, handeln sie nicht nur wider ihre eigene politische Forderung, sondern verlieren zugleich die soziale Chancengleichheit aus dem Blick."

(*) In Form so genannter Bologna Werkstätten


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 182 vom 15. Juli 2010
Goethe-Universität Frankfurt
Herausgeber: Der Präsident
Abteilung Marketing und Kommunikation, Postfach 11 19 32
60054 Frankfurt am Main
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilungsleiter
Telefon (069) 798 - 2 39 35, Telefax (069) 798 - 2 85 30
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Internet: www.uni-frankfurt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2010