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GEWERKSCHAFT/043: Reform gegen ausufernde Befristungspraxis ist überfällig (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 19. Januar 2015

Reform gegen ausufernde Befristungspraxis an Hochschulen und in der Forschung ist überfällig



Berlin, 19.01.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die Aussagen von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU), dass eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) nötig sei und der Anteil unbefristeter Stellen in Hochschulen deutlich erhöht werden müsse.

"ver.di fordert seit Langem eine Reform des Gesetzes, um der extremen Befristungspraxis Einhalt zu gebieten. Wir stimmen mit der Ministerin überein, dass die Laufzeit von Verträgen für Doktorandinnen und Doktoranden sich mindestens nach dem erforderlichen Zeitraum bis zum Abschluss der Promotion richten soll. Zudem ist es nötig, die Vertragslaufzeit für Beschäftigte in Drittmittelprojekten an die Laufzeit des Projektes zu koppeln. Daueraufgaben dürfen grundsätzlich nicht über befristete Verträge erledigt werden", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Petra Gerstenkorn.

Gerstenkorn widersprach der Darstellung der Ministerin, die Befristungsmöglichkeiten würden nur teilweise ausgenutzt. "Sie werden systematisch ausgenutzt, das zeigen alle Zahlen. Wir fordern, die Befristungsmöglichkeiten drastisch zu beschneiden und wissenschaftsunterstützendes Personal nicht mehr unter das Gesetz fallen zu lassen. Notwendig ist zudem eine sinnvolle Regelung zur Missbrauchskontrolle. Die Novellierung des Gesetzes ist überfällig. Wir erwarten von der Wissenschaftsministerin, dass dabei die von der SPD vorgelegten Eckpunkte für eine Reform nicht verwässert werden", so Gerstenkorn.

Mehr als die Hälfte der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind bei ihrem ersten Vertrag kürzer als ein Jahr beschäftigt. Im Drittelmittelbereich werden Verträge häufig nur mit einer Laufzeit von wenigen Monaten abgeschlossen.

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Quelle:
Presseinformation vom 19.01.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Januar 2015


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