Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → BILDUNG

UNIVERSITÄT/2409: Im Jahr 2010 feiert die Uni Trier ihr 40-jähriges Jubiläum (Universität Trier)


PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄT TRIER - 07.10.2009

Es begann vor 40 Jahren...


Im Jahr 2010 feiert die Universität Trier ihr 40-jähriges Jubiläum. Die ersten Vorlesungen wurden im Wintersemester 1970/1971 aufgenommen. Ein Jahr zuvor hatte Dr. Bernhard Vogel eine Dienststelle in Mainz eingerichtet zur Gründung und Wiedereinrichtung der Universität Trier. Nach 40 Jahren trafen sich jetzt an der Universität Trier Mitglieder dieser ersten Dienststelle und besichtigten "ihre" Universität. Als Leiter dieser Dienststelle hatte Vogel Prof. Dr. Martin Graßnick berufen, der 92-jährig, rüstig und agil an dem Treffen teilgenommen hatte.

"Ohne die, die hier sitzen, wäre die Gründung der Universität Trier nicht zustande gekommen", Worte von Prof. h.c. Dr. Bernhard Vogel, dem ehemaligen Kultusminister und Ministerpräsidenten a.D. von Rheinland-Pfalz und Thüringen. Mit Stolz blickte er in die Runde der ehemaligen Mitarbeiter/innen, die er vor 40 Jahren, in die von ihm eingerichtete erste Dienststelle in Mainz zur Gründung der Universität Trier berufen hatte. Das Treffen kam Ende September 2009 auf Anregung von Joseph Pütz und Prof. Graßnick zustande.

Der ehemalige Kanzler Ignaz Bender, der 1969 in der Dienststelle in Mainz mitgewirkt hat, begrüßte die ehemaligen Kollegen mit Prof. Dr. Bernhard Vogel, Prof. Dr. Martin Graßnick als Leiter der Dienststelle, dessen damalige Sekretärin Marga Mayer sowie Klaus Frank, ehemaliger Oberregierungsrat der Universität Kaiserslautern. Von den Mitwirkenden, die später von Mainz an die Universität Trier gewechselt haben, waren der inzwischen ehemalige Leiter der Haushaltsabteilung Joseph Pütz und die Romanistin Dr. Gisela Schneider mit dabei. Schneider hatte die Aufgabe die Bewerbungen zur Besetzung der ersten Professuren zu sondieren. Ebenfalls gekommen waren der erste Präsident der 1970 gegründeten Doppeluniversität Trier/Kaiserslautern, der Physiker Prof. Dr. Helmut Ehrhardt, sowie der erste Präsident der 1975 selbstständig gewordenen Universität Trier, der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Arnd Morkel, und die langjährige erste Leiterin des Präsidialamtes an der Universität Trier, Hildegard v. Rechenberg.

"Es war eine verwegene Idee in acht Monaten eine Universität zu gründen, eben so verwegen war es eine Doppel-Universität zu gründen und gleichfalls verwegen war es die Plenarzusage der Politiker zu erhalten", berichtete Vogel in seinem Rückblick auf die Anfänge der Universität Trier. Er hatte damals eine Dienststelle zur Gründung der Universität Trier eingerichtet und als Leiter wurde ihm Prof. Dr. Martin Graßnick empfohlen: "Ohne Martin Graßnick wäre das Projekt in dieser kurzen Zeit nicht gelungen. Aber es hat auch noch andere gebraucht." Vogel charaktisierte die Leistungen der beteiligten Anwesenden. Er lobte den "Glücksfall Morkel", der sich mit Leidenschaft als Präsident um "seine" Uni bemüht hatte. Er nannte Alt-Kanzler Ignaz Bender, der kühne Gedanken von der Reformuniversität Konstanz mit nach Trier gebracht hatte und sich nicht davon abbringen ließ diese zu verwirklichen. So gibt es zum Beispiel die "Benderbrücken", das sind die Übergänge die von den einzelnen Fachbereichsgebäuden zum Herzstück von Campus I führen: der Bibliothek. Und aufgrund dieser Tatsache konnte der Universitätspräsident Schwenkmezger, der zu dieser Runde dazu gekommen war, diesen "Campus der kurzen Wege" loben.

Alle Ehemaligen sind inzwischen im Ruhestand. Und wie immer ist bei einem solchen Treffen nach so langen Jahren eine gewisse Nostalgie angesagt; eine Nostalgie jedoch, die durchblicken lässt, mit welcher Begeisterung und mit welchem Engagement diese Gründergruppe ihre Arbeit ausgeführt hatte: "Jeder hatte so viel zu tun, dass keine Zeit für Streit war", so Professor Dr. Martin Graßnick, der Leiter der Arbeitsgruppe in seinem Blick zurück: "Die Mitarbeiter haben diese 'werdende Universität' als 'Eigentum' betrachtet", erzählt er, "und der Minister hat die Hand über uns gehalten. Alle haben oft bis spät in den Abend gearbeitet, und fanden das selbstverständlich." Innerhalb von fünf Monaten mussten fünfzig Professorenstellen besetzt, Verwaltungskräfte eingestellt und der Start der Universität Trier bis zum 01. Oktober 1970 organisiert werden, berichtet Graßnick. Das Ergebnis kann sich heute sehen lassen: "Wir haben das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet, sondern auf kräftige Beine gestellt", so das Fazit von Martin Graßnick.

Mit Freude und Stolz besichtigte die Gruppe anschließend Campus I mit der Universitätsbibliothek unter Führung von Bibliotheksdirektorin Dr. Hildegard Müller. Die "Gründerväter" ließen es sich nicht nehmen anschließend Campus II zu besichtigen, eines der großen Konversionsprojekte in Rheinland-Pfalz, das ehemalige, französische Militär-Hospital Andrè Genet.

Universitätspräsident Schwenkmezger, der zu der Runde als heutiger Präsident der Universität eingeladen war, wies auf das 40-jährige Jubiläum des Freundeskreises Trierer Universität e. V. hin. Diese Vereinigung hatte sich gleichfalls vor der Wiedereröffnung der Universität gegründet und hatte 1969 mit 700 Mitgliedern doppelt so viele wie heute. Das belegte damals das große Interesse in der Stadt Trier für die Einrichtung ihrer Universität, so Schwenkmezger. Er berichtete von dem derzeitigen Wechsel der Gründergeneration in den Ruhestand. So sei derzeit eine seiner Hauptarbeit als Präsident, diesen Wechsel zu bearbeiten: In viereinhalb Jahren habe er von 155 Professuren rund 60 neu besetzen müssen und zwischen 100 und 110 Berufungs- und Bleibeverhandlungen geführt. Er sei bemüht, "junge, hoffnungsvolle Professorinnen und Professoren an die Universität zu binden".


*


Quelle:
Pressemitteilung: 188/2009 vom 7.10.2009
Herausgeber: Universität Trier
Stabsstelle Präsident, Pressestelle Leitung: Heidi Neyses M.A.
Universitätsring 15, 54286 Trier
Tel.: 0651 201-4238/4239m Fax: 0651 201-4247
E-Mail: neyses@uni-trier.de presse@uni-trier.de
Internet: www.pressestelle.uni-trier.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2009