Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) - 01.08.2016
"Universitäten sind in der Pflicht, Online-Bildung stärker zu fördern", fordert HPI-Direktor
Angesichts einer immer dynamischeren Arbeitswelt müssen sich deutsche Universitäten stärker im Bereich der digitalen Bildung engagieren. Das hat der Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), Prof. Christoph Meinel, anlässlich der aktuellen Debatte um neue Bildungsformate gefordert. "Lebenslanges Lernen zählt heute schon zu den Grundvoraussetzungen, um auf einem sich stetig ändernden Arbeitsmarkt bestehen zu können", so der Potsdamer IT-Wissenschaftler. Noch zu wenige Hochschulen nutzen laut Meinel die Möglichkeit, über MOOCs (Massive Open Online Courses) aktuelles Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Infrastruktur für diese Angebote an US-amerikanische Anbieter
auszulagern, biete auf Dauer keine Lösung: Zum einen erreichen
Bildungsangebote Talente auf der ganzen Welt, die man zur Stärkung des
Standortes brauche und dringend ins eigene Land holen müsse. Zum anderen
gebe es in den USA einen anderen Umgang mit Nutzerdaten als in
Deutschland.
"Dass in der privaten Wirtschaft noch kein optimales Geschäftsmodell für MOOCs gefunden wurde, stellt nicht das Format infrage", sagte Meinel. Vielmehr seien Universitäten in der Verantwortung, mit Online-Angeboten über das klassische Erststudium und die reine Präsenzlehre hinauszugehen und mehr Weiterbildungsmöglichkeiten zum lebenslangen Lernen anzubieten. Mit digitalen Formaten könne man so viele Menschen wie nie zuvor erreichen, gleichzeitig sei mehr Forschung nötig: "Wir entwickeln unsere eigenen MOOCs auf der Plattform openHPI ständig weiter und experimentieren mit neuen Ideen und interaktiven Ansätzen", erklärt der HPI-Direktor. Die deutschen Hochschulen laufen Gefahr, im E-Learning-Bereich den Anschluss zu verlieren.
In diesem Monat habe openHPI die mittlerweile 300.000ste Einschreibungen verzeichnen können. "Die Mehrzahl der Kursteilnehmer nutzt unsere kostenlosen Angebote neben der Arbeit, um sich weiterzubilden", erläutert Meinel. Sie profitieren davon, dass ihre Nutzerdaten auf deutschen Servern lagern. Anders als bei US-amerikanischen Anbietern verlassen persönliche Angaben, Kommunikationsdaten und Leistungsnachweise niemals den Geltungsbereich des Bundesdatenschutzgesetzes.
Hintergrund zu https://open.HPI.de
openHPI bietet seine kostenlosen, für jeden frei zugänglichen Online-Kurse
zu Themen der Informationstechnologie seit September 2012 an. Über 300.000
Einschreibungen von gut 124.000 Nutzern aus etwa 180 Ländern sind derzeit
auf openHPI registriert. Mehr als 35.000 Zertifikate konnten bereits für
erfolgreiche Lernende ausgestellt werden. Sämtliche Onlinekurse, die
bislang auf Deutsch, Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten
wurden, sind auch im Archivmodus jetzt noch jederzeit nutzbar, allerdings
ohne Prüfung und Zertifikat. Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist
dadurch weltweit einzigartig, dass sich die Inhalte auf
Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl
in deutscher, englischer und chinesischer Sprache angeboten werden. Im
Unterschied zu "traditionellen" Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei
openhpi.de einem festen sechswöchigen Zeitplan - mit definierten
Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texte, Selbsttests, regelmäßige
Hausaufgaben und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die Angebote mit einem
Forum, in dem sich die Teilnehmer mit den Kursbetreuern und anderen
Teilnehmern austauschen, Fragen klären und weiterführende Themen
diskutieren können.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (https://hpi.de)
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems
Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet das
HPI den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an -
ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches
Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI
School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten
nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Insgesamt zwölf HPI-Professoren und über 50 weitere
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es
betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen elf IT-Fachgebieten,
aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der
HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch
komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und
Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI
kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit
openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives
Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Weitere Informationen unter:
https://hpi.de
- Website des Hasso-Plattner-Instituts
https://open.HPI.de
- Interaktive Bildungsplattform des HPI
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution869
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI),
Felicia Flemming, 01.08.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2016
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