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GAZA/024: 10 Palästinenser bei Luftangriffen auf Gaza verwundet (Ma'an)


Ma'an News Agency - 9. Februar 2011 - 09:44 Ortszeit(*) (Update)

10 Palästinenser bei Luftangriffen auf Gaza verwundet


GAZA STADT (Ma'an) - Zehn Palästinenser wurden am Mittwochmorgen bei israelischen Luftangriffen verwundet, die nach Mitternacht einsetzten und sich in einer Serie von Explosionen vom nördlichen bis zum südlichen Ende des Streifens entluden.

Der Sprecher des Hohen Komitees für die Ambulanz- und Notfallhilfe, Adham Abu Salmiya, gab an, acht Menschen seien leicht verletzt, darunter zwei Kinder und drei Frauen. Die Verletzten wurden ins Kamal Odwan-Krankenhaus nördlich von Gaza Stadt gebracht.
Abu Salmiya erklärte, ein Angriff habe einem Medikamentenlager östlich von Gaza Stadt gegolten. Der Luftschlag habe das Lagerhaus komplett vernichtet und eine nebenan befindliche Tischlerwerkstatt beschädigt, sagte er.

Die israelischen Kampfflugzeuge warfen zwei weitere Missiles auf eine leerstehende Region von Gaza Stadt ab, hier wurden keine Verwundeten gemeldet.
Weiter südlich wurden zwei Palästinenser verletzt, als Bomben in ein Trainingslager einschlugen, das von den Al-Kuds-Brigaden des Islamischen Dschihad benutzt wird.
Medizinische Quellen verlauteten, daß es sich bei den Verletzten um Zivilisten gehandelt habe, die neben der Anlage wohnen.
Weitere Luftangriffe erfolgten mit Einschlägen in der Nähe der Tunnelregion an der Grenze zwischen Gaza und Ägypten; von dort wurden keine Verwundeten gemeldet.

In einer Erklärung des israelischen Militärs wurde verlautbart, der letzte Angriff haben einem "Terror-Tunnel" gegolten, der "der Terroristen dazu dienen sollte, nach Israel einzudringen und Terroranschläge auf israelische Zivilisten und IDF-Soldaten auszuüben."
Die diesem vorangegangenen Bombardierungen seien gegen einen "Sitz von Terroraktivitäten" im zentralen Gazastreifen gerichtet gewesen, neben einem weiteren Angriff auf einen "zweiten Sitz von Terroraktivitäten" im Norden.

Die Erklärung lautete, es seien "direkte Treffer gemeldet worden" und bei zwei der Anlagen "Folgeexplosionen beobachtet worden".
Dem Militär zufolge wurden diese Einrichtungen "als Reaktion auf intensiven Raketenbeschuß, der den Tag über auf israelisches Territorium erfolgt" sei, angegriffen, bei dem, wie das Militär angab, fünf Projektile militärischer Machart vom Gazastreifen aus abgefeuert worden und in Südisrael gelandet waren.


Brigaden vermelden, Geschosse hätten eine israelische Patrouille getroffen

Stunden nach den Luftangriffen erklärte der bewaffnete Arm der Volksfront für die Befreiung Palästinas - die Abu Ali Mustafa Brigaden -, daß Militante östlich der Ash-Shujayiya-Nachbarschaft von Gaza Stadt ein Projektil auf einen israelischen Militärjeep abgefeuert hätten.
Der von der Gruppe gesendeten Erklärung nach drangen israelische Soldaten in das Gebiet ein, um die angegriffene Patrouille zu retten.

In ihrer Stellungnahme verlauteten die Brigaden, sie würden ungebrochen an der Widerstandsoption festhalten und nicht aufgeben, gegen "die Verbrechen der israelischen Besetzung" einzuschreiten.

Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, ihm sei derzeit nichts über diesen Bericht bekannt, würde ihm jedoch nachgehen.


Anmerkungen der Redaktion Schattenblick:

(*) 09:44 Ortszeit = 08.44 deutsche Zeit

Link zum englischen Original der Meldung
http://www.maannews.net/eng/ViewDetails.aspx?ID=358260


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Quelle:
Nachrichtenagentur Ma'an / Ma'an News Agency, 09.02.2011
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mit freundlicher Genehmigung der Ma'an News Agency
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2011