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AKTION/086: Protestaktion zur Weltkakaokonferenz - Macht Schokolade endlich fair (INKOTA)


INKOTA-netzwerk e.V. - Pressemitteilung vom 17. April 2018

Protestaktion zur Weltkakaokonferenz: Macht Schokolade endlich fair!


[Berlin, 17.4.2018] - 100 Kinder aus drei Bundesländern und AktivistInnen demonstrieren zusammen mit einer überdimensionalen Schokoladentafel am kommenden Montag anlässlich der 4. Weltkakaokonferenz in Berlin gegen Armut und Kinderarbeit. Mit der Aktion kritisieren die Kinderinitiative Scho-koFair-Stoppt Kinderarbeit!, das INKOTA-netzwerk, das Forum Fairer Handel und STOP THE TRAFFIK die menschenunwürdigen Lebensbedingungen von Kakaobauernfamilien in Westafrika. Schließlich versprechen Schokoladenunternehmen seit Jahren mehr Nachhaltigkeit.

Die Protest-Demo zieht von der Neuen Nationalgalerie zum Tagungsort der Konferenz, dem Maritim Hotel in Berlin-Mitte. Eine riesige Schokoladentafel geht voran und hält ein Protestschild hoch: "Warum bin ich immer noch unfair?" Rund 100 Kinder aus sieben Schulen, die mit der Kinderinitiative Schoko-Fair an der Sternfahrt für Kinderrechte teilnehmen, machen bei der Demo deutlich, dass sie die Kinderarbeit im Kakaoanbau nicht akzeptieren. Vor dem Hotel findet eine Kundgebung mit markanten Reden von VertreterInnen der beteiligten Organisationen statt. Außerdem stehen mit der Aktivistin Sandra Kawabe von der ghanaischen Organisation SEND und der Gewerkschafterin Marie-Jeanne Kombo aus der Elfenbeinküste zwei Expertinnen aus Westafrika für Interviews zur Verfügung.

Die Schüler Miko Hillig und Kasimir Otto von Schokofair sagen: "Es ist ein Skandal, dass noch immer Millionen Kinder auf den Kakaoplantagen für unsere Schokolade schuften müssen. Die Schokoladenunternehmen sagen, dass sich schon viel verbessert hat. Aber der Preisverfall von Kakao hat die Armut der Kakaobauernfamilien im letzten Jahr weiter verschlimmert. Deshalb müssen die Kakaopreis-Spekulationen an der New Yorker und Londoner Börse gestoppt werden. Und wir brauchen einen Schoko-TÜV zum Schutz der Kinderrechte als Gesetz."

Johannes Schorling vom entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk ordnet ein: "Armut ist die Hauptursache von Kinderarbeit im Kakaoanbau. Schokolade ist erst dann wirklich nachhaltig, wenn Bauern und Bäuerinnen über ein Einkommen verfügen, das ihnen ein Leben in Würde ermöglicht. Jüngste Studien belegen, dass sich das Einkommen verdreifachen müsste, um existenzsichernd zu sein. Das wird nur funktionieren, wenn die Kakaobauern und -bäuerinnen einen höheren Preis für Kakao erhalten."

Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel, ergänzt: "Zu fairer Schokolade gehört zwingend die Wahrung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Kakao-Wertschöpfungskette. Für eine nachhaltige Verbesserung der Situation von Kakaobäuerinnen und -bauern sind gesetzliche Regelungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht erforderlich."

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Quelle:
INKOTA-netzwerk e.V. - Pressemitteilung vom 17. April 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2018

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