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LANDWIRTSCHAFT/1424: Möglichkeiten für Marktfrucht- und Veredelungsbetriebe (aid)


aid-PresseInfo Nr. 18/10 vom 5. Mai 2010

Preis- und Ertragsrisiken reduzierbar

Möglichkeiten für Marktfrucht- und Veredelungsbetriebe


(aid) - Im Rahmen einer Untersuchung für die Edmund-Rehwinkel-Stiftung hat Professor Uwe Latacz-Lohmann von der Universität Kiel wichtige Maßnahmen zur Risikoreduzierung identifiziert und auf ihre Auswirkungen in Marktfrucht- und Veredelungsbetrieben hin überprüft. Folgende Ergebnisse konnte er anlässlich des Forums der Stiftung in Frankfurt vorstellen: Die Anpassung des Düngereinsatzes an veränderte Preise für die Früchte oder den Dünger bringt nur einen relativ geringen Zugewinn. Die Fruchtfolgegestaltung sollte sich möglichst gut an den Vorleistungs- und Produktpreisen der kommenden Ernte orientieren, um damit möglichst gute Voraussetzungen für die Gewinnerzielung zu schaffen. Weitere Fruchtfolgen tragen zur Risikominderung bei, auch wenn die Gewinnerwartungen dann etwas niedriger sein können. Pachtverträge sollten Anpassungsklauseln enthalten, die auf die aktuelle Preisentwicklung Rücksicht nehmen. In Veredelungsbetrieben ist selbst bei relativ hohen Preisen für Ferkel und Futtermittel nur kurzfristig eine Aufstallung empfehlenswert. Die Anwendung des geschlossenen Systems führt zur Risikoreduktion, die Kombination mit dem Marktfruchtbau zu weiteren Verbesserungen. Lagerhaltung und die daraus resultierende Möglichkeit des Ein- oder Verkaufs zu verschiedenen Zeitpunkten kann die Risiken für den Gesamtbetrieb ebenfalls vermindern. Eine steuerlich begünstigte Risikorücklage stabilisiert zwar ebenfalls die Einkommenssituation, ihre Wirkung hängt jedoch von der richtigen Einschätzung der künftigen Gewinnentwicklung ab.

aid, Dr. Martin Heil


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 18/10 vom 5. Mai 2010
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2010