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LANDWIRTSCHAFT/1456: Erwartungen an die Ernte 2011 sind gebremst (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 4. Mai 2011

Erwartungen an die Ernte 2011 sind gebremst

DBV-Fachausschuss Getreide sieht Probleme bei Raps, Weizen und Mais


Die Erwartungen an die kommende Raps- und Getreideernte haben in weiten Teilen Deutschlands einen Rückschlag erhalten. Die Trockenheit der zurückliegenden Wochen hat die Pflanzenentwicklung beeinträchtigt, so dass sich die Erwartungen an die knapp durchschnittliche Ernte 2011 nicht verbessern. Zu diesem Ergebnis kam der Fachausschuss Getreide des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf seiner Frühjahrssitzung.

"Der Raps bereitet uns die größten Sorten", fasste der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses und Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Dr. Klaus Kliem, die Analysen aus den Regionen Deutschlands zusammen. Die vielfach lückigen und unregelmäßig abblühenden Rapsbestände hätten unter dem Wassermangel im April besonders gelitten. Bereits im Herbst habe der Raps unter nassen Aussaatbedingungen gelitten und sich nur schlecht entwickelt. Nach den Kahlfrösten des Frühjahrs sei ein Umbruch der Rapsflächen dann vielfach nicht mehr zu vermeiden gewesen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit der größten Rapsanbaufläche, seien nach Schätzungen etwa 15 Prozent der Rapsflächen umgebrochen und anschließend vielfach mit Mais anstatt Sommerraps bestellt worden. Die Erwartungen zur Rapsernte 2011 seien in Mecklenburg-Vorpommern auf 70 Prozent der durchschnittlichen Erträge reduziert worden. Auch in Schleswig-Holstein rechne man mit 30 bis 40 Prozent Mindererträgen.

Die Fröste im Frühjahr und die Trockenheit der letzten Wochen hätten, so Kliem, ebenfalls den Getreidebeständen zugesetzt. Vor allem die Wintergerste, in ihrer Entwicklung den übrigen Getreidearten vorauseilend, habe unter dem Wassermangel im April gelitten, insbesondere auf leichten Böden. Auch die in Deutschland wichtigste Getreideart Winterweizen benötige in seinem jetzigen Entwicklungsstadium dringend Wasser. Denn durch die ausgebliebenen Niederschläge litten die Pflanzen unter Nährstoffmangel, da die ausgebrachte Düngung ohne Niederschläge für die Pflanzen schwer verfügbar sei. Vor diesem Hintergrund befürchteten die deutschen Bauern auch beim Getreide nur eine durchschnittliche Ernte, erklärte Kliem. Entscheidend sei, ob in den nächsten Maitagen ausreichend Niederschläge fielen, so dass sich die Weizenbestände erholen können. Doch ausreichende Niederschläge seien in den kommenden Tagen nicht in Sicht.

Mit Blick auf die Wetterkarte bereiten den Landwirten die angekündigten Nachtfröste Sorgen, da die Vegetation nach den hohen Temperaturen des letzten Monats bereits weit vorangeschritten sei. Die angekündigten niedrigen Temperaturen erschweren vor allem den noch jungen, wärmeliebenden Maispflanzen den Start.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Mai 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Mai 2011