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LANDWIRTSCHAFT/1735: Betriebswirtschaftliche Steckbriefe zur Nutztierhaltung (idw)


Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - 23.10.2017

Betriebswirtschaftliche Steckbriefe zur Nutztierhaltung

Thünen-Institut veröffentlicht Zahlen und Fakten zur Haltung von Schweinen, Rindern und Geflügel in Deutschland


Wie viel Tonnen Fleisch werden in Deutschland produziert? Wie sehen die Betriebsstrukturen aus? Und wie die Nachfrage? Diese und andere Fragen zur Tierhaltung und zur Fleischproduktion in Deutschland beantwortet das Thünen-Institut in Form von übersichtlichen Kurzdarstellungen, die auf der Instituts-Webseite einzusehen und herunterzuladen sind. Es ist vorgesehen, diese Steckbriefe jährlich auf der Basis der verfügbaren Statistiken zu aktualisieren.

Die Steckbriefe beschreiben - neben einem Gesamtüberblick über die Tierhaltung in Deutschland - die spezifische Situation bei Mastschweinen, Milchkühen, Mastrindern, Legehennen und Mastgeflügel. Sie zeigen, dass sich Produktion, Verbrauch und Exporte in den einzelnen Tierkategorien sehr unterschiedlich entwickelt haben. Während es mit der Schweine- und Geflügelfleischproduktion in den vergangenen Jahren deutlich nach oben ging, stagnierte die Rindfleischproduktion. Der Fleischverbrauch blieb in Deutschland in den letzten Jahren relativ konstant und lag bei etwas mehr als 7 Mio. Tonnen pro Jahr.

Die Schlachtmenge ist beim Schweinefleisch in den letzten 20 Jahren von 3,6 Mio. Tonnen auf 5,6 Mio. Tonnen gestiegen. Der Pro-Kopf-Verbrauch ging in diesem Zeitraum in Deutschland allerdings um rund 8 % zurück. Das heißt, dass die deutschen Schweinemäster verstärkt für den Export produzieren. Dennoch bleibt Schweinefleisch die in Deutschland mit Abstand am meisten verzehrte Fleischart. Eine besonders rasante Entwicklung ist beim Geflügelfleisch zu beobachten. Die Schlachtmenge beim Geflügel hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt und stand 2016 bei rund 1,55 Mio. Tonnen. Geflügel hat damit in seiner Bedeutung den Rindfleischsektor überholt.

Betriebsstrukturen

Die Rinderhaltung weist in Deutschland ein breites Spektrum auf: Obwohl die meisten deutschen Betriebe nicht mehr als ein bis neun Rinder halten, steht fast die Hälfte aller Rinder in Beständen von 200 bis 499 Tieren. Ähnlich sieht es in der Schweineproduktion aus: Fast die Hälfte aller in Deutschland gehaltenen Schweine steht in Beständen mit mehr als 2.000 Tieren. Der Trend zu großen Beständen wird besonders beim Geflügel deutlich: 79 % der Jungmasthühner werden in Beständen mit mehr als 50.000 Tieren gehalten. Dennoch halten die meisten Betriebe in Deutschland nicht mehr als 100 Masthühner.

Regionale Verteilung

Gemessen an den Großvieheinheiten je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche liegt das Zentrum der Veredlungswirtschaft (Schweine- und Geflügelhaltung) im Nordwesten Deutschlands, vor allem in den Kreisen Vechta, Cloppenburg und Coesfeld. Die regionalen Schwerpunkte für die Rinderhaltung befinden sich in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern. Milchkühe stehen vor allem in Landkreisen mit hohem Grünlandanteil.

Dossier zur Nutztierhaltung und Fleischproduktion

Die Steckbriefe zur Tierhaltung und Angaben zu den Betriebsstrukturen, zu Haltungsverfahren und zur regionalen Verteilung bietet das Thünen-Institut auf seiner Webseite an. Zu finden im Themenfeld "Nutztierhaltung und Aquakultur" im Dossier "Nutztierhaltung und Fleischproduktion":
www.thuenen.de


Weitere Informationen unter:
https://www.thuenen.de/de/thema/nutztiershyhaltung-und-aquakultur/nutztierhaltung-und-fleischproduktion-in-deutschland/
- Zum Dossier "Nutztierhaltung und Fleischproduktion in Deutschland"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1208

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für
Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Dr. Michael Welling, 23.10.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2017

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