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MARKT/2233: Strukturelle Herausforderungen in der Milchbranche gemeinsam angehen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 5. Oktober 2017

Strukturelle Herausforderungen in der Milchbranche gemeinsam angehen

Bauernverband diskutiert Chancen gebündelter Branchenaktivitäten


"Die jüngste Krise im Milchmarkt hat uns nochmals vor Augen geführt, dass die deutsche Milchbranche vor großen strukturellen Herausforderungen steht. Innerhalb der Milchwirtschaft gibt es noch ausreichend Potential, um die Wertschöpfung und damit auch den Erzeugerpreis für die Milchbauern zu verbessern. Dazu müssen wir branchenweite Aktivitäten umsetzen." Diese Forderung erhob der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, beim DBV-Milchsymposium am 5. Oktober 2017.

"Die Initiative ehrenamtlicher Vertreter genossenschaftlicher Molkereien in der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft im Herbst 2016 stellt einen wichtigen Schritt dar", so Schmal. Einer Weiterentwicklung zu einem anerkannten Branchenverband steht die Interessengemeinschaft offen gegenüber, sofern ein Mehrwert für die Milchwirtschaft daraus resultiert. Referenten aus Österreich, Frankreich sowie den Niederlanden haben beim DBV-Symposium aufgezeigt, wie über die Etablierung gemeinsamer Aktivitäten zum Beispiel im Bereich der Absatzförderung ein Mehrwert erzielt wird, der letztlich den Milchbauern zugutekommt.

Doch nicht nur über gemeinsame Maßnahmen zur Förderung des Absatzes von Milchprodukten kann laut DBV-Milchbauernpräsident Schmal ein Mehrwert generiert werden: "Ich sehe auch für Deutschland erhebliche Chancen in der Etablierung von Branchenplattformen, die konstruktiv gemeinsame Projekte vorantreiben. Denn der deutsche Milchsektor muss langfristig eine Antwort darauf finden, wie man der steigenden Marktmacht von Lebensmittelhandel und -industrie gegenübertritt. Sind wir hierbei nicht erfolgreich, wird zum Beispiel das Setzen von höheren Produktionsstandards durch die Abnehmer von Milchprodukten in Zukunft die übliche Praxis werden."

Auch die Gestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Milchbauern und ihren Molkereien sollte aus Sicht des DBV weiterhin innerhalb des Milchsektors diskutiert werden. Hierbei ist jedoch festzuhalten, dass einzig die Akteure am Markt, also keine politische Institution, hierzu befriedigende Lösungen definieren können. Es ist dementsprechend zu begrüßen, dass innerhalb der deutschen Molkereien der Prozess zur Etablierung marktgerechter und moderner Lieferbeziehungen angestoßen wurde, so dass sich eine zeitnahe Umsetzung von Modellen mit einer besseren Planbarkeit von Mengen und Preisen für Landwirte sowie Molkereien abzeichnet.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Oktober 2017
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Fax: 030 / 31 904 431
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Oktober 2017

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