Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

STATISTIK/908: Rapsanbau mit 1,46 Millionen Hektar erneut auf sehr hohem Niveau (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 12. November 2009

Rapsanbau mit 1,46 Millionen Hektar erneut auf sehr hohem Niveau

UFOP-Studie zum Winterrapsanbau zur Ernte 2010


Auch zur Ernte 2010 wird der Winterrapsanbau bei den deutschen Landwirten seinen sehr hohen Stellenwert im Ackerbau behaupten. Auf Grundlage der aktuellen Befragung schätzt das von der UFOP beauftragte Marktforschungsinstitut Produkt + Markt die deutsche Winterrapsanbaufläche zur Ernte 2010 auf 1,459 Millionen Hektar. Gegenüber der Ernte 2009 wird damit die Anbaufläche für Winterraps fast gleichbleiben (-0,4 Prozent). Die absolute Anzahl der Rapsanbauer nimmt bundesweit ebenfalls nur minimal ab.

Trotzdem gibt es eine Reihe von Betrieben, die ihre Rapsanbaufläche erweitert oder verringert haben. Für eine Aufstockung waren die Preisentwicklungen (15 Prozent) und ackerbauliche betriebsinterne Gründe ausschlaggebend (langfristig geplante Änderung der Fruchtfolge: 50 Prozent, kurzfristig geplant: 11 Prozent, nur geringfügige Änderung der Fläche: 8 Prozent). Schlechte Getreidepreise waren häufiger Gründe einer Ausweitung der Winterrapsfläche. Obwohl zur Ernte 2009 in Deutschland bei Winterraps Rekorderträge eingebracht werden konnten, spielte die Zufriedenheit mit dem Rapsertrag mit 5 Prozent nur eine untergeordnete Rolle für eine Anbauausdehnung. Zur Verringerung der Winterrapsfläche führten neben ebenfalls ackerbaulichen betriebsinterne Gründe (langfristig geplante Änderung der Fruchtfolge: 44 Prozent, kurzfristig geplant: 10 Prozent, nur geringfügige Änderung der Fläche: 6 Prozent), der verstärkte Anbau anderer Kulturen (11 Prozent, hauptsächlich Mais, Getreide und Zuckerrüben) und die Preisentwicklung mit 10 Prozent. Regional fallen vor allem der Rückgang der Anbauflächen in Bayern mit -7,4 Prozent (-12.427 Hektar), Baden-Württemberg mit -6,8 Prozent (-5.141 Hektar) und in Niedersachsen mit -2,6 Prozent (-3.296 Hektar) auf. Dagegen verzeichnen Schleswig-Holstein eine Flächenausdehnung um 3,7 Prozent (4.283 Hektar), Hessen um 3,3 Prozent (2.178 Hektar), Rheinland-Pfalz/Saarland um 2,8 Prozent (1.369 Hektar) und Nordrhein-Westfalen um 2,6 Prozent (1.709 Hektar). In Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen nimmt der Rapsanbau um weniger als zwei Prozent zu. Die Anbauflächen in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bleiben relativ stabil.

Der meiste Raps wird in Mecklenburg-Vorpommern angebaut auf rund 244.000 Hektar, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit rund 172.000 Hektar und Bayern mit etwa 155.000 Hektar. Auch Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen haben mehr als 100.000 Hektar Rapsanbau, während Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz/Saarland deutlich darunter liegen.

Lediglich 24 Prozent der Raps anbauenden Betriebe haben Vorkontrakte mit Abnehmern, die eine Preisregelung enthalten, abgeschlossen oder planen dies derzeitig. Solche Verträge, die auch eine Risikovorsorge bedeuten, werden besonders in den neuen Bundesländern abgeschlossen. Bundesweit werden oder wollen rund 57 Prozent der Rapsanbauer solche Kontrakte nicht abschließen, 19 Prozent sind noch unentschlossen. Seit fast 15 Jahren präsentiert die UFOP Anfang November die Prognose der Anbaufläche von Winterraps zur Ernte des neuen Jahres. Im September und Oktober wurden dazu bundesweit 4.887 Landwirte befragt. Die UFOP-Rapsflächen-Studie wird von den Marktpartnern der Agrar- und Ernährungswirtschaft für Markteinschätzungen, Kalkulationen und als Grundlage für Planungen geschätzt.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 12. November 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2009