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VERBAND/1640: "Leistungen der Landwirte sind nicht zum Nulltarif zu haben" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 9. September 2010

"Leistungen der Landwirte sind nicht zum Nulltarif zu haben"

Aussprache mit Verbraucherzentrale Bundesverband im DBV-Präsidium


Zu einer Aussprache über "Verbraucher und Landwirtschaft im kritischen Dialog" hatte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, den Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, Gerd Billen, am 7. September 2010 ins DBV-Präsidium eingeladen. Eine glaubwürdige Lebensmittelkennzeichnung, die Erwartungshaltung der Verbraucher gegenüber den Landwirten und die Weiterentwicklung der europäischen Agrarpolitik standen im Mittelpunkt der ausführlichen und konstruktiven Aussprache. "Die Landwirte erbringen eine Reihe von gesellschaftlichen Leistungen. Eine Honorierung hierfür durch Direktzahlungen im Rahmen der EU-Agrarpolitik ist daher gerechtfertigt", stellte Billen fest. Ein Großteil der Bürger möchte eine offene, von den Landwirten gepflegte Landschaft. Dies sei nicht zum Nulltarif zu haben. Um die Leistungen der Landwirte für die Gesellschaft zu verdeutlichen, überreichte DBV-Präsident Sonnleitner Billen symbolisch eine 29-Cent-Münze. "Der Gesamthaushalt für die Gemeinsame Agrarpolitik kostet deutlich weniger als 1 Prozent aller öffentlichen Ausgaben in der EU. Das sind 29 Cent pro Tag und Bürger. Das ist eine große Leistung für wenig Geld! Das ist eine Leistung, die ihr Geld wert ist!", betonte Sonnleitner.

Der Lebensmitteleinkauf ist laut Billen nicht nur rational bedingt. "Verbraucher sind durch irrationale Entscheidungen geprägt. Bei der Auswahl von Produkten geht es um die Erfüllung von Sehnsüchten", sagte Billen. Daher seien zum Beispiel regionale Produkte gefragt, da viele gerne Produkte kaufen, die aus der Heimat stammen. Auch werde die Rückverfolgbarkeit und Transparenz bei Lebensmittel immer wichtiger. "Mit QS sind Sie gut aufgestellt", so Billen, QS komme dem Wunsch der Verbraucher entgegen, sich auf Mechanismen verlassen zu können. Außerdem könne man somit sehr schnell den Weg der Lebensmittel über die Stufen hinweg nachvollziehen.

Einig waren sich die Verbände, dass der Ernährungsbildung mehr Bedeutung an den Schulen zukommen muss. Neben einer vernünftigen Nährwertbilanzierung muss auch mehr Wissen über die heutige Erzeugung der Lebensmittel vom Acker/Stall bis zum Teller vermittelt werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. September 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2010