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VERBAND/1868: Effiziente und nachhaltige Landwirtschaft im Kampf gegen den Hunger (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 16. Oktober 2012

"Effiziente und nachhaltige Landwirtschaft im Kampf gegen den Hunger"

DBV zum heutigen Welternährungstag



Eine effiziente und nachhaltige Landwirtschaft ist der Schlüssel, um das Recht auf Nahrung weltweit einzulösen. Dies erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich des heutigen Tages der Welternährung und forderte weltweit mehr Investitionen in die Landwirtschaft. Die konsequente Modernisierung und Entwicklung der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern selbst diene nicht nur der Beseitigung der akuten Hungerprobleme, sondern sei auch Ausgangspunkt und Motor für eine umfassende gesamtwirtschaftliche Entwicklung dieser Länder. Doch müssten die Entwicklungsländer selbst durch verlässliche politische Rahmenbedingungen ("Good Governance") das Engagement der Bauernfamilien und der mit ihnen verbunden ländlichen Genossenschaften fördern und sichern. Investitionen in die Landwirtschaft würden nur dann getätigt, wenn die ländliche Infrastruktur gesichert, der Rechtsfrieden gewahrt, ein funktioniertes Bankenwesen aufgebaut sowie transparente Handelsabläufe gewährleistet würden. Daneben seien vor allen Dingen die schulische Ausbildung der Landwirte und auch der Zugang zu Grund und Boden, also die Landverteilung, zu lösen.

Der DBV mahnte am Tag der Welternährung auch eine sachliche Debatte um steigende Preise für landwirtschaftliche Produkte an. Höhere Agrarpreise sind eine Belastung für die städtische Bevölkerung in den Entwicklungsländern. Sie seien aber vor allem ein notwendiger Anreiz für die Bauern, in ihre Landwirtschaft und damit die Zukunft der Familie und ihrer Dörfer zu investieren, betonte der DBV. Die internationalen Agrarpreise sind im langfristigen Vergleich kaum höher als zu Beginn der 1970er Jahre. Auch würden die Auswirkungen von Spekulationen auf den Agrarmärkten sowie die Erzeugung von Bioenergie als Ursachen des Welternährungsproblems falsch eingeschätzt. So hätte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die FAO, im Jahr 2011 bereits in einer Studie darauf hingewiesen, dass vor allem ein Politikwechsel in den Entwicklungsländern mit stärkeren Investitionen in die Landwirtschaft und die ländlichen Räume notwendig sei, um den Hunger zu bekämpfen. Deswegen sei in den zurückliegenden 40 Jahren die Anzahl der Hungernden und Unterernährten in Asien deutlich gesunken, während sie in Afrika wegen politischer Vernachlässigung und Marginalisierung der Landwirtschaft angestiegen sei, erklärte die FAO.

Der DBV engagiert sich über den Weltbauernverband (WFO) sowie über bilaterale Kontakte und Kooperationen mit Bauernverbänden in den Entwicklungsländern für die Welternährung wie auch für die die Rechte der Bauern in den Entwicklungsländern.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Oktober 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2012