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VERBRAUCHERSCHUTZ/1026: Gutachten stuft Süßungsmittel aus Stevia als unbedenklich ein (aid)


aid-PresseInfo Nr. 16/10 vom 21. April 2010

Süßungsmittel aus Stevia

EFSA-Gutachten stuft sie als unbedenklich ein


(aid) - Süßungsmittel, die aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen werden, sind für die Gesundheit unbedenklich - vorausgesetzt, eine bestimmte Tagesdosis wird nicht überschritten. So lautet das Fazit eines Gutachtens der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Stevia ist eine in Südamerika beheimatete Pflanze, in deren Blättern verschiedene süß schmeckende Verbindungen vorkommen. Die so genannten Steviolglycoside sind bis zu 300mal süßer als üblicher Haushaltszucker und können beispielsweise kalorienreduzierten Erfrischungsgetränken, Desserts und Süßwaren zugesetzt werden. Toxikologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Steviolglykoside weder genotoxisch noch Krebs erregend sind. Sie haben keinen negativen Einfluss auf die Fortpflanzung und das ungeborene Kind. Anhand der vorliegenden Daten wurde eine tägliche tolerierbare Aufnahmemenge (ADI) von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Der ADI ist die Menge einer Substanz, die lebenslang pro Tag ohne gesundheitliche Auswirkungen verzehrt werden kann. Dieser Wert kann laut EFSA aber überschritten werden, wenn die Süßstoffe in den von den Herstellern vorgeschlagenen Höchstmengen aufgenommen werden. Süßungsmittel sind Lebensmittelzusatzstoffe und müssen zugelassen werden, bevor sie auf den Markt kommen. Das Gutachten gilt als Türöffner für den Einsatz von Stevia auf dem europäischen Markt. Die Europäische Kommission muss aber auf Basis des EFSA-Gutachtens noch entscheiden, ob Steviolglycoside in Zukunft europaweit verwendet werden dürfen. Bislang sind nur Einzelgenehmigungen in der Schweiz und in Frankreich erteilt worden.

aid, Heike Kreutz

Weitere Informationen:
Mehr über Novelfood - Stevia, Noni & Co. unter www.was-wir-essen.de, Rubrik "Verbraucherschutz".


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 16/10 vom 21. April 2010
Herausgeber: aid infodienst
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53123 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2010