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VERBRAUCHERSCHUTZ/1118: Qualität - messbare Eigenschaft oder Ansichtssache? (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. November 2011

Qualität - messbare Eigenschaft oder Ansichtssache?

Schwerpunkt Qualitätssicherung in Deutscher Bauern Korrespondenz


"Für 96 Prozent der deutschen Verbraucher ist die Qualität eines Lebensmittels dann gegeben, wenn es schmeckt." Das schreibt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, in seiner Einführung ins Schwerpunktthema Qualitätssicherung in der Novemberausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz dbk, dem Mitgliedermagazin des DBV. Born bezieht sich dabei auf die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im September diesen Jahres 30.000 Haushalte zu deren Vorstellungen über Qualität bei Lebensmitteln befragt hat. "Die Verbraucher geben nach dieser GfK-Studie ganz überraschende Antworten", so Dr. Born. Nach Angaben des DBV-Generalsekretärs steht nicht eine möglichst detaillierte Kennzeichnung der Inhalts- und Zusatzstoffe, nicht die Sicherheit und Gesundheit der Lebensmittel, auch nicht artgerechte Tierhaltung und faire Preise ganz oben auf der Qualitätsskala, sondern Geschmack, Appetitlichkeit und Frische. Höchstens für die Hälfte der Verbraucher seien dagegen Qualitätseigenschaften, wie die Nachhaltigkeit der Produktion und des Konsums eines Produktes entscheidend. Ebenso seien biologische Erzeugung, Verpackung und Marken zwar das i-Tüpfelchen der Qualitätspyramide, aber zugleich nur für jeden fünften Verbraucher von Lebensmitteln ein unverzichtbares Qualitätskriterium.

Die GfK-Studie, deren Mitautorin die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie ist, habe aber auch gezeigt, dass die Verbraucher in Sachen Qualität den Bauern weitaus größeres Vertrauen schenken als den Lebensmittelherstellern und dem Lebensmittelhandel. Das sind nach Ansicht Borns durchaus positive Ergebnisse für den bäuerlichen Berufstand. Gleichzeitig zeige sich, dass die objektiv messbare Seite der Qualität von Nahrungsmitteln sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte für die Verbraucher deutlich verbessert habe und die Verbraucher dies auch zu schätzen wissen. Die Lebensmittel seien haltbarer geworden, Hygienestatus (z.B. Keimgehalt) und Frische sehr gut. Born gab aber zu bedenken, dass das Urteilsempfinden der Verbraucher durcheinandergewirbelt werde, wenn Kriterien wie mangelnde Nachhaltigkeit, Monokulturen auf den Feldern und Massentierhaltung in den Ställen ein verzerrtes Bild vom Produkt und seiner Entstehung vermitteln.

Weitere Autorenartikel des Schwerpunktthemas erläutern den Stellenwert der Kontrollen bei der Qualitätssicherung und wie die Qualitätssicherung insbesondere bei Fleisch und Futtermitteln Vertrauen beim Verbraucher schafft, um Absatz und Märkte abzusichern. Ebenso sprach die dbk anlässlich des 10-jährigen Bestehens des stufenübergreifenden QS-Systems mit dem Geschäftsführer von QS Qualität und Sicherheit GmbH, Dr. Hermann-Josef Nienhoff, über die Entstehung von QS, Verbesserungen, Akzeptanzprobleme und gesellschaftliche Anforderungen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. November 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2011