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ASYL/911: 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention - Mehr Rechte für minderjährige Flüchtlinge (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 19. November 2014

25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention

Mehr Rechte für minderjährige Flüchtlinge



Berlin, 19. November 2014. "Kinder, die ohne ihre Eltern nach Deutschland geflohen sind, müssen wir besonders unterstützen", sagt Caritas-Präsident Peter Neher zum 25-jährigen Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention. Die auch von Deutschland unterzeichnete Konvention gibt vor, dass das Wohl des Kindes bei allen gesetzlichen Entscheidungen, die sein Leben betreffen, Priorität hat. "Jedes Kind hat Anspruch auf Schutz, Fürsorge und Förderung", so Neher.

Vor allem mit Blick auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wird deutlich, dass es der deutschen Gesetzgebung und den Behörden bisher nicht gelungen ist, dies uneingeschränkt umzusetzen. "Schutzbedürftige Kinder, die in ihrem Heimatland und auf der Flucht oftmals Gewalt oder Verfolgung erlebt haben und davon traumatisiert sind, haben nicht in jeder Region die notwendige therapeutische Unterstützung. Hier brauchen wir dringend einheitliche und hohe Standards in allen Bundesländern", so Neher.

Äußerst kritisch bewertet der Deutsche Caritasverband eine aktuelle Gesetzesinitiative des Freistaates Bayern, wonach unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach ihrer Ankunft mithilfe von Quoten über ganz Deutschland verteilt werden sollen. "Bei solch einem Verfahren steht das Kindeswohl nicht im Mittelpunkt", kritisiert Neher. "Um Kommunen, die derzeit eine große Zahl von Flüchtlingen aufnehmen, zu entlasten, sollte eher daran gedacht werden, an Stelle der Kinder die Kosten fair zu verteilen."

Im Jahr 2013 kamen rund 6.590 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland. Dies sind rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten von ihnen sind zwischen 14 und 18 Jahre alt und kommen derzeit aus Afghanistan, Irak, Syrien und Somalia.

Weitere Hintergrundinformationen zur Lebenssituation dieser besonders schutzbedürftigen Flüchtlingsgruppe und die Positionierung des Deutschen Caritasverbandes finden Sie in unserer Zeitschrift "Fluchtpunkte", die sie hier runterladen können:

http://www.caritas.de/fuerprofis/fachthemen/migration/fluchtpunkte/fluchtpunkte

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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. November 2014
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
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Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2014