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DEMOSKOPIE/262: Deutsche sorgen sich zunehmend vor der Wirtschaftskrise (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 5. März 2009

ARD-DeutschlandTREND März 2009:
Deutsche sorgen sich zunehmend vor der Wirtschaftskrise

- Mehrheit findet, dass die Bundesregierung den Überblick verloren hat
- Bundesbürger bei der Frage nach staatlichen Hilfen für Opel gespalten


Die Sorge der Deutschen vor der Wirtschaftskrise wächst. 81 Prozent der Bundesbürger sind im aktuellen ARD-DeutschlandTrend der Ansicht, dass "der schlimmste Teil der Krise uns noch bevorsteht". Dies sind acht Punkte mehr im Vergleich zum Vormonat und 18 Punkte mehr im Vergleich zum November 2008. Mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) sagt, "ich mache mir Sorgen um meine persönliche wirtschaftliche Zukunft" (+2 im Vergleich zum Vormonat). 53 Prozent der Deutschen sagen, "ich mache mir Sorgen um meine Ersparnisse" (+4). Mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland fürchtet um den Job. 38 Prozent der Erwerbstätigen sagen, "ich mache mir persönlich Sorgen, dass ich meinen Arbeitsplatz verlieren könnte" (+1). Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.

Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung beim Umgang mit der Wirtschaftskrise ist weiter gesunken. 55 Prozent der Deutschen sind der Meinung, die Bundesregierung "hat angesichts des Ausmaßes der Krise den Überblick verloren". Dies sind drei Punkte mehr im Vergleich zum Vormonat. Nur 29 Prozent finden, dass "die Bundesregierung eine klare Linie im Umgang mit der Krise hat" (-3).

Bei der Frage nach staatlichen Hilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel sind die Deutschen gespalten. 47 Prozent der Deutschen sprechen sich für staatliche Hilfen für Opel aus, ebenfalls 47 Prozent sind gegen staatliche Hilfen für den Autohersteller. Anders sieht es bei der Frage nach einer möglichen staatlichen Unterstützung für den Automobilzulieferer Schaeffler-Continental aus. Hier sprechen sich nur 28 Prozent der Deutschen für staatliche Hilfen aus. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) lehnen staatliche Hilfen für Schaeffler-Continental ab.

Generell halten nur 43 Prozent der Deutschen staatliche Milliarden-Hilfen "für notleidende Unternehmen der Automobilindustrie" für gerechtfertigt. Drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) sind der Ansicht, dass staatliche Milliarden-Hilfen gerechtfertigt sind für "kleine und mittlere Unternehmen, die keine Kredite mehr erhalten". Nur 35 Prozent halten staatliche Milliarden-Hilfen für deutsche Banken für gerechtfertigt.


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.000 Befragte
Erhebungszeitraum: 02. bis 03. März 2009
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 5. März 2009
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2009