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DEMOSKOPIE/330: Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten Wulff für guten Bundespräsidenten (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 1. Juli 2010

ARD-DeutschlandTREND Juli 2010:
Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten Wulff für guten Bundespräsidenten

Drei Viertel denken, dass Merkel die Koalition nicht mehr im Griff hat


Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten Christian Wulff für einen guten Bundespräsidenten. 72 Prozent sind im aktuellen ARD-DeutschlandTrend der Ansicht, dass Christian Wulff ein guter Bundespräsident wird. Nur 13 Prozent denken, dass Wulff kein guter Bundespräsident wird. Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Donnerstag dieser Woche 799 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

58 Prozent der Deutschen denken, dass "am Ende mit Wulff der richtige Kandidat gewählt worden ist". Nur 35 Prozent finden, dass "Joachim Gauck der bessere Präsident gewesen wäre". Mehr als drei Viertel der Befragten (79 Prozent) finden es gut, "dass diesmal ein jüngerer Kandidat in das Amt gewählt wurde".

Christian Wulff wird von den Bürgern sehr positiv bewertet. 82 Prozent halten ihn für sympathisch, 74 Prozent für glaubwürdig und 66 Prozent für volksnah. 80 Prozent sind der Meinung, dass Wulff Deutschland in der Welt gut vertreten kann. 64 Prozent denken, dass Wulff mit den Problemen der Bürger vertraut ist. 54 Prozent finden, dass Wulff die richtigen Themen anspricht. Dass Wulff über den Parteien stehen wird, glaubt allerdings weniger als die Hälfte der Deutschen (47 Prozent).

Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) findet es eine "Blamage für Angela Merkel, dass Wulff so viele Stimmen aus dem eigenen Lager nicht bekommen hat". Drei Viertel (77 Prozent) denken, dass "Angela Merkel ihre Regierungskoalition nicht mehr richtig im Griff hat". Nur 31 Prozent sind der Ansicht, dass "jetzt nachdem der Bundespräsident gewählt ist, der Bundesregierung ein Neustart gelingen wird". 62 Prozent denken, dass "die Koalition aus Union und FDP nicht mehr lange halten wird".

In der Sonntagsfrage gewinnt die Union gegenüber Mitte Juni (15.06.) einen Punkt hinzu und kommt auf 33 Prozent. Die SPD kann um einen Punkt zulegen und erreicht 30 Prozent. Dies ist der beste Wert für die SPD seit Februar 2008. Die FDP liegt unverändert bei fünf Prozent. Die Grünen erreichen unverändert 17 Prozent. Die Linke verliert einen Punkt und kommt auf zehn Prozent. Rot-Grün erreicht mit 47 Prozent den besten Wert im ARD-DeutschlandTrend seit Oktober 2002. Für die Sonntagsfrage hat Infratest dimap am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche 1624 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Arbeit sind 70 Prozent der Deutschen zufrieden (+2 gegenüber Mitte Juni). Auf Platz zwei folgt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, mit deren Arbeit 60 Prozent der Deutschen zufrieden sind (+4). Auf Platz drei liegt Finanzminister Wolfgang Schäuble (54 Prozent, +6). Angela Merkel liegt mit einer Zustimmung von 43 Prozent (+3) in der Beliebtheitsliste weiter hinter SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (53 Prozent, +10), SPD-Chef Sigmar Gabriel (46 Prozent, +5) und der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast (45 Prozent, +-0). Schlusslicht unter den abgefragten Parteipolitikern ist FDP-Generalsekretär Christian Lindner, mit dessen Arbeit nur 17 Prozent der Deutschen zufrieden sind. Allerdings geben auch 45 Prozent an, Lindner nicht zu kennen oder beurteilen zu können. Lindner liegt damit hinter FDP-Chef Guido Westerwelle. Mit dessen Arbeit sind 22 Prozent der Bürger zufrieden (+2).


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: Sonntagsfrage: 1.624 Befragte; Fragen zum Bundespräsidenten: 799 Befragte; alle anderen Fragen: 1.000 Befragte.
Erhebungszeitraum: Fragen zum Bundespräsidenten: 1. Juli 2010; alle anderen Fragen: 30. Juni bis 1. Juli 2010
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 1. Juli 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juli 2010