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DEMOSKOPIE/829: ARD-Vorwahlbefragung Brandenburg - SPD und AfD gleichauf (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 22. Juli 2019

ARD-Vorwahlbefragung Brandenburg: SPD und AfD gleichauf


In zehn Tagen wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Anderthalb Wochen vor der Wahl erreicht die SPD in der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage Brandenburg 22 Prozent (+4 Prozentpunkte im Vergleich zum BrandenburgTrend Anfang Juni; Landtagswahl 2014: 31,9 Prozent). Die CDU käme auf 18 Prozent (+1 im Vgl. zu Juni; Landtagswahl 2014: 23,0 Prozent). Die Linke liegt bei 15 Prozent (+1 im Vgl. zu Juni, Landtagswahl 2014: 18,6 Prozent). Die AfD erreicht 22 Prozent (+1 im Vgl. zu Juni; Landtagswahl 2014: 12,2 Prozent). Die Grünen liegen aktuell bei 12 Prozent (-5 im Vgl. zu Juni; Landtagswahl 2014: 6,2 Prozent). Die BVB/Freie Wähler erreichen 4 Prozent (+/- 0 im Vgl. zu Juni; Landtagswahl 2014: 2,7 Prozent). Die FDP liegt bei 5 Prozent (+/- 0 im Vgl. zu Juni; Landtagswahl 2014: 1,5 Prozent). Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.002 Wahlberechtigte in Brandenburg befragt. Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.

Aktuell sind 44 Prozent der Brandenburger mit der Arbeit der Landesregierung aus SPD und Linke zufrieden bzw. sehr zufrieden (-16 Prozentpunkte im Vgl. zu September 2014), 54 Prozent sind aktuell weniger bzw. gar nicht zufrieden (+17).

30 Prozent der Befragten wollen, dass die SPD weiterhin die Regierung führt (-26 Punkte im Vgl. zu September 2014). 59 Prozent der Befragten wollen, dass eine andere Partei die Regierung führt (+22).

Mit der politischen Arbeit des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) sind aktuell 51 Prozent der Befragten zufrieden bzw. sehr zufrieden (-4 Prozentpunkte im Vgl. zu April 2019). Für Woidke ist dies der niedrigste Zufriedenheitswert der laufenden Legislaturperiode. Vor der Landtagswahl 2014 waren mit seiner Arbeit noch 70 Prozent der Befragten zufrieden bzw. sehr zufrieden. Aktuell sind 36 Prozent der Befragten mit seiner politischen Arbeit weniger bzw. gar nicht zufrieden.

Mit der Arbeit des CDU-Spitzenkandidaten Ingo Senftleben sind 23 Prozent der Befragten in Brandenburg zufrieden bzw. sehr zufrieden (-2 Punkte im Vgl. zu April 2019). 52 Prozent kennen ihn nicht oder können sich keine Meinung über ihn bilden. Mit der Arbeit von Kathrin Dannenberg (Linke) sind 17 Prozent zufrieden bzw. sehr zufrieden (+2). 67 Prozent kennen sie nicht oder können sich keine Meinung über sie bilden. Mit der Arbeit von Andreas Kalbitz (AfD) sind 15 Prozent zufrieden bzw. sehr zufrieden (+4). 60 Prozent kennen ihn nicht oder können sich keine Meinung über ihn bilden. Mit der Arbeit von Ursula Nonnemacher (Grüne) sind 13 Prozent zufrieden bzw. sehr zufrieden (-3). 68 Prozent kennen sie nicht oder können sich kein Urteil über sie bilden.

Die Interessen der Ostdeutschen zu vertreten, trauen die Brandenburger am ehesten der Linken zu. 21 Prozent der Befragten sind der Meinung, sie kümmere sich am meisten darum. Die SPD kommt bei dieser Frage auf 14 Prozent, die AfD auf 13 Prozent. 5 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die CDU kümmere sich am meisten um die Interessen der Ostdeutschen, 2 Prozent meinen, die Grünen täten das und 1 Prozent die FDP. Eine relative Mehrheit von 40 Prozent antwortete auf diese Frage indes mit "keine Partei" oder "weiß nicht".

Vernachlässigt sehen die Brandenburger die Interessen der Menschen auf dem Land. Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) sind der Meinung, auf sie werde zu wenig Rücksicht genommen. 17 Prozent sind der Ansicht, auf die Interessen der Menschen auf dem Land werde angemessen Rücksicht genommen. Dahingegen meint nur rund ein Drittel (31 Prozent), die Politik nehme zu wenig Rücksicht auf die Interessen der Menschen in der Stadt. 44 Prozent sind der Ansicht, die Interessen der Stadt-Bevölkerung würden angemessen berücksichtigt. 16 Prozent meinen, auf sie werde zu viel Rücksicht genommen.

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.002 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 19.08.2019 bis 21.08.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag in Brandenburg Landtagswahl wäre?

Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Landesregierung in Brandenburg?

Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von ... sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?

Soll die SPD weiterhin die Regierung führen oder wünschen Sie sich, dass eine andere Partei die Regierung führt?

Welche Partei kümmert sich Ihrer Meinung nach am meisten um die Interessen der Ostdeutschen?

Wird in der Politik Ihrer Meinung nach auf die Interessen der Menschen in der Stadt/auf dem Land zu viel, zu wenig oder angemessen Rücksicht genommen?

*

Quelle:
Presseinformation vom 22. Juli 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2019

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