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DEMOSKOPIE/833: Deutsche sorgen sich um Auseinanderdriften der Gesellschaft (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 5. September 2019

ARD-DeutschlandTrend

Deutsche sorgen sich um Auseinanderdriften der Gesellschaft


Die Menschen in Deutschland sorgen sich mit großer Mehrheit um ein Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Gruppen. 83 Prozent der Befragten machen sich demnach sehr große bzw. große Sorgen, dass die gesellschaftlichen Gruppen weiter auseinanderdriften - im Vergleich zu Mai eine Zunahme um 8 Prozentpunkte. Diese Sorge teilen Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien mit deutlicher Mehrheit. Das hat eine Umfrage von Infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Große Sorgen bereitet den Deutschen nach wie vor auch der Klimawandel. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) machen sich sehr große bzw. große Sorgen, dass er die Lebensgrundlagen der Menschen zerstört (-1 Prozentpunkt im Vgl. zu Mai). Gespalten sind in dieser Angelegenheit die Anhänger der AfD: 47 Prozent machen sich sehr große bzw. große Sorgen um die Folgen des Klimawandels, 53 Prozent wenig bzw. gar keine. Weitgehend einig sind sich die Anhänger aller Parteien in einer anderen Frage: 74 Prozent der Bürger machen sich sehr große bzw. große Sorgen, dass die Parteien auf drängende politische Fragen keine gemeinsamen Antworten finden. Auch die Anhänger der Regierungsparteien CDU/CSU (67 Prozent) und der SPD (70 Prozent) teilen diese Sorge zu mehr als zwei Dritteln. Aktuell machen sich 52 Prozent sehr große bzw. große Sorgen, einen Verlust der deutschen Kultur und Sprache zu erleben. Gegenüber Mai entspricht dies einem Zuwachs um 12 Prozentpunkte. Die größten Sorgen äußern in dem Zusammenhang AfD-Anhänger (92 Prozent). Aber auch eine Mehrheit der CDU/CSU-Anhänger (58 Prozent) macht sich in diesem Punkt Sorgen. Die Anhänger der anderen Parteien machen sich in dieser Hinsicht mehrheitlich wenig oder gar keine Sorgen. Persönliche wirtschaftliche Sorgen stehen bei den Bundesbürgern vergleichsweise zurück. So ist die Zahl derer, die sich sorgen, ihren Lebensstandard künftig nicht mehr halten zu können, seit Mai von 30 auf 38 Prozent gestiegen. Noch etwas stärker teilen die Deutschen langfristige finanzielle Sorgen wie die eigene Altersabsicherung: So rechnen 43 Prozent im Alter mit Geldproblemen, bei den 18- bis 49-Jährigen ist es mehr als die Hälfte.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.014 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 03.09.2019 bis 04.09.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Machen Sie sich Sorgen, dass...?

...die gesellschaftlichen Gruppen weiter auseinanderdriften
...der Klimawandel unsere Lebensgrundlagen zerstört
...die Parteien auf drängende politische Fragen keine gemeinsamen Antworten finden
...wir einen Verlust der deutschen Kultur und Sprache erleben werden
...Sie im Alter Geldprobleme haben werden
...Sie Ihren Lebensstandard nicht mehr halten können

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Quelle:
Presseinformation vom 5. September 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
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Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2019

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