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DEMOSKOPIE/855: Mehrheit der Deutschen blickt sorgenvoll in die Zukunft (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 9. Januar 2020

ARD-DeutschlandTrend

Mehrheit der Deutschen blickt sorgenvoll in die Zukunft


Unter den Deutschen überwiegen auch zum Start des Jahres 2020 die Sorgen. Ähnlich wie 2019 geben die Verhältnisse in Deutschland für sechs von zehn Befragten Anlass zur Beunruhigung (60 Prozent; +1 zu März 2019), ein gutes Drittel (35 Prozent) stimmen die bestehenden Gegebenheiten zuversichtlich (+/-0). Unter den Anhängern von Union (49:46 Prozent) und Grünen (49:47 Prozent) sind Zuversicht und Beunruhigung aktuell etwa gleich stark verbreitet. In den Reihen von SPD (37:57 Prozent) und FDP (36:63 Prozent) überwiegt jeweils die Skepsis. Am sorgenvollsten äußern sich die Anhänger einerseits der Linken (15:70 Prozent), andererseits der AfD (7:90 Prozent). Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Die aktuelle Grundstimmung der Bundesbürger entspricht dabei der langfristigen Trendreihe, lediglich zu Beginn des Jahrtausends überwog die Zuversicht (Januar 2000: 53:39 Prozent). Optimistischer sind die Bürger bei ihren persönlichen Zukunftserwartungen. Sechs von zehn Bürgern (61 Prozent) glauben, dass die Digitalisierung und die wachsende Bedeutung des Internets ihren Alltag eher erleichtern werden; 28 Prozent glauben, dies werde ihren Alltag eher erschweren. Auch unter den Menschen, die mindestens 65 Jahre alt sind, glaubt jeder Zweite (48 Prozent), die Digitalisierung werde den Alltag eher erleichtern; 34 Prozent der Ü65-Jährigen glauben, dies werde den Alltag eher erschweren.

Die eigenen Beschäftigungschancen werden überwiegend positiv beurteilt. So überwiegt unter den Berufstätigen die Einschätzung, dass ihre Chancen auf Erhalt ihres jetzigen Arbeitsplatzes oder auf den Wechsel in eine neue und bessere Tätigkeit in den kommenden Jahren eher steigen (55 Prozent) als sinken (22 Prozent) werden. In dieser Angelegenheit sind die Deutschen damit deutlich optimistischer als noch vor 20 Jahren. Damals glaubten 36 Prozent, die Chancen würden künftig eher steigen, 41 Prozent hingegen, sie würden eher sinken.

Unterschiedliche Prognosen haben die Deutschen für die Entwicklung ihres persönlichen Lebensstandards. 40 Prozent glauben, dieser werde in den kommenden Jahren eher steigen (+8 Prozentpunkte im Vgl. zu Januar 2000). 36 Prozent glauben, er werde künftig eher sinken (- 10). Während die Deutschen unter 50 Jahren mehrheitlich an einen steigenden Lebensstandard glauben und jene über 65 Jahren mehrheitlich keine Veränderung erwarten, zeigen sich die Befragten zwischen 50 und 64 Jahren in dieser Frage am wenigsten optimistisch: In dieser Altersgruppe glauben 30 Prozent, ihr persönlicher Lebensstandard werde eher steigen; 46 Prozent erwarten, er werde eher sinken.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.006 Befragte; Sonntagsfrage: 1.506 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 07.01.2020 bis 08.01.2020
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Finden Sie, dass zu Beginn des neuen Jahrzehnts die Verhältnisse in Deutschland eher Anlass zur Zuversicht oder eher Anlass zur Beunruhigung geben?

Wir stehen am Anfang eines neuen Jahrzehnts. Wenn Sie an die kommenden Jahre denken, glauben Sie...

1) Dass Ihr persönlicher Lebensstandard eher steigen oder eher sinken wird?

2) Dass die Digitalisierung und die wachsende Bedeutung des Internets Ihren Alltag eher erleichtern oder eher erschweren wird?

3) Dass Ihre persönlichen Chancen, Ihren Arbeitsplatz zu behalten oder einen neuen, vielleicht besseren zu bekommen eher steigen oder sinken werden?

*

Quelle:
Presseinformation vom 9. Januar 20203
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2020

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