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INNEN/1605: Nachhaltige Bekämpfung des Antisemitismus - Schäuble stellt Expertenkreis vor (BMI)


Internetredaktion des Bundesministeriums des Innern - 05.08.2009

Nachhaltige Bekämpfung des Antisemitismus - Bundesinnenminister stellt Expertenkreis vor

Die gesellschaftlichen und politischen Gefahren des Antisemitismus bedrohen die Grundfesten einer Demokratie.


Eine wesentliche politische Priorität der Bundesregierung war und ist daher die nachhaltige Bekämpfung aller entsprechenden Erscheinungsformen. Dies ist auch ein besonderes Anliegen des Deutschen Bundestages, dem er mit dem Beschluss vom 4. November 2008, "Den Kampf gegen Antisemitismus zu verstärken und jüdisches Leben in Deutschland weiter zu fördern", besonderen Ausdruck verliehen hat. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat das Bundeskabinett heute über die bevorstehende Arbeitsaufnahme und Zusammensetzung eines unabhängigen Expertenkreises aus Wissenschaft und Praxis unterrichtet. Der Expertenkreis soll regelmäßig Bericht über den Antisemitismus in Deutschland erstatten und Empfehlungen zu seiner nachhaltigen Bekämpfung unterbreiten.

Die Expertinnen und Experten wurden entsprechend der Aufgabenstellung unter fachlichen und sachlichen Kriterien ausgewählt und repräsentieren profundes Fachwissen aus unterschiedlichen Theorie- und Praxisperspektiven.

Der Expertenkreis setzt sich wie folgt zusammen (in alphabetischer Reihenfolge):

Aycan Demirel, Studium der Publizistik, Politik und Geschichte, Mitbegründer und Leiter der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, Berlin,

Dr. Olaf Farschid, Studium der Islamwissenschaft, Politischen Wissenschaften, Publizistik und Volkswirtschaft; Islamwissenschaftler und wissenschaftlicher Referent bei der Senatsverwaltung für Inneres, Berlin,

Elke Gryglewski, Politikwissenschaftlerin und Studium der Lateinamerikanistik, Leiterin Haus der Wannseekonferenz, Berlin,

Prof. Dr. Johannes Heil, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Kunstgeschichte und Religionsphilosophie sowie Judaistikstudien, Leiter der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg,

Prof. Dr. Peter Longerich, Historiker, University of London, Centre for the Holocaust and Twentieth-Century History,

Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe an der Fachhochschule des Bundes, Brühl,

Dr. Martin Salm, Studium der Altamerikanistik, Ethnologie und Volkswirtschaftslehre, Vorstandsvorsitzender der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ), Berlin,

Prof. Dr. Hans-Julius Schoeps, Studium der Geschichte, Geistesgeschichte, Politik- und Theaterwissenschaft, Professor für Neuere Geschichte und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam,
Dr. Wahied Wahdat-Hagh, Politikwissenschaftler und Soziologe, Senior Research Fellow bei der "European Foundation for Democracy" in Brüssel

Dr. Juliane Wetzel, Historikerin und Kunsthistorikerin, wissenschaftliche Angestellte am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin.

Neben den vorgeschlagenen zehn Persönlichkeiten gibt es selbstverständlich weitere anerkannte, auch an einer Mitarbeit interessierte Expertinnen und Experten in diesem Themenfeld, die mit Rücksicht auf die Arbeitsfähigkeit des Gremiums jedoch nicht sämtlich berücksichtigt werden konnten. Dies bedeutet jedoch keineswegs den Verzicht auf deren Sachverstand. Bei bestimmten Fragestellungen wird diese ergänzende Expertise hilfreich sein können. Bundesinnenminister Dr. Schäuble wird den Expertenkreis zu dessen konstituierender Sitzung am 9. September 2009 in das Bundesministerium des Innern einladen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. August 2009
Bundesministerium des Innern
Alt-Moabit 101D, D-11014 Berlin
Telefon: 01888 681-0, Telefax: 01888 681-2926
E-mail: poststelle@bmi.bund.de
Internet: http://www.bmi.bund.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2009