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MENSCHENRECHTE/235: Unterstützung für schwerverletzte ägyptische Demonstranten gefordert (ECCHR)



European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) - Pressemitteilung vom 30. Juli 2010

Angemessene Unterstützung für schwerverletzte ägyptische Demonstranten gefordert

ECCHR setzt sich bei Sonderberichterstattern der Vereinten Nationen für zwei verletzte Demonstranten und die Beachtung menschenrechtlicher Mindeststandards in Ägypten ein.


Berlin, 30. Juli 2011. ECCHR hat sich im Namen von zwei schwerverletzten Demonstranten der Aufstände im Frühjahr 2011 in Ägypten an fünf Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen gewandt. ECCHR fordert eine angemessene Unterstützung für die durch Schüsse der ägyptischen Sicherheitskräfte verletzten Demonstranten und deren Familien unter Beachtung menschenrechtlicher Mindeststandards. Die beiden individuellen Fälle stehen für eine Vielzahl von Einzelschicksalen, die ca. 8.000 Verletzte umfassen. Der Großteil der Geschädigten erlitt schwere Schussverletzungen, die nicht angemessen medizinisch versorgt wurden und die zum Verlust der Erwerbsfähigkeit führten. Schwere Gesundheitsprobleme sowie eine mangelhafte Grundversorgung sind nun die Folgeprobleme.

A. und T. wurden während der Demonstrationen Ende Januar und Anfang Februar durch ägyptische Sicherheitskräfte angeschossen. Sie erhielten bis vor kurzem medizinische Versorgung in Deutschland. A. verlor durch Schüsse ins Gesicht den größten Teil seiner Sehkraft, T. wurde durch einen gezielten Scharfschützenschuss die linke Schulter zertrümmert. Beide strengen Verfahren in Ägypten an und sind bereits den laufenden Ermittlungsverfahren unter anderem gegen den ehemaligen Innenminister und auch Ex-Präsidenten Mubarak beigetreten.

ECCHR hat sich nun mit einer Eingabe an die UN-Sonderberichterstatter über Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Gesundheit, Folter sowie extralegale Tötungen gewandt. Sie mögen bei der ägyptischen Übergangsregierung dafür eintreten, den verletzten Demonstranten unbürokratisch Soforthilfe zukommen zu lassen. Auch sechs Monate nach den Vorfällen warten noch immer Tausende von Demonstranten, die durch Schüsse ägyptischer Sicherheitskräfte verletzt wurden, auf akute Entschädigungs- und Rehabilitationsmaßnahmen. Der Übergangsprozess in Ägypten erfordert eine breite internationale Aufmerksamkeit und Beobachtung, um internationale Mindeststandards und fundamentale Grund- und Menschenrechte zu gewährleisten.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.ecchr.de

Siehe auch:
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/sein-heilungsprozess/4447542.html


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Quelle:
Pressemitteilung vom 30. Juli 2011
European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) e. V.
Zossener Str. 55-58, Aufgang D, 10961 BERLIN
Telefon: + 49 - (0)30 - 40 04 85 90, Fax: + 49 - (0)30 - 40 04 85 92
E-Mail: info@ECCHR.eu
Internet: www.ecchr.eu


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2011