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WISSENSCHAFT/1177: Museen sind unverzichtbare Brücke von der Forschung zur Bildung (idw)


Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung - 13.12.2012

Museen sind unverzichtbare Brücke von der Forschung zur Bildung



Thomas Rachel, Staatsekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, betonte gestern im Rahmen des Parlamentarischen Abends "Museen als Brücken von der Forschung zur Bildung" im Museum für Naturkunde Berlin, dass es mehr denn je darum gehe, Museen stärker zu fördern. Wie der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Karl Ulrich Mayer ergänzte, kommt den Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft dabei als Vermittlern zwischen exzellenter Forschung und Gesellschaft eine herausgehobene gesamtgesellschaftliche Bedeutung und ein gesamtgesellschaftlicher Vermittlungsauftrag zu.

Wie kaum eine andere Institution vermögen Museen eine Vermittlerrolle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu übernehmen. Sie beherbergen die Originalobjekte, und generieren die Forschungsleistungen mit ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Dadurch üben sie auf ihre Besucher die Faszination des Authentischen aus. Thomas Rachel hob zudem - wie die anderen Redner des Parlamentarischen Abends auch - die hohe Qualität der wissenschaftlichen Leistungen der Museen hervor. Für die Politik, insbesondere das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sei es daher sinnvoll und wichtig, die Förderung der Museen auch zukünftig weiter zu verstärken.

Zu den über 6.000 Museen gehören auch die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Diese verbinden die Aufgabe, exzellente Forschung zu betreiben und ihre oft gewaltigen Sammlungen zu unterhalten, mit der Aufgabe, der Öffentlichkeit die hinter den Kulissen erfolgende Forschung zu präsentieren. Sie sind somit nicht nur "originäre Orte von Wissenschaft und Forschung" und "einzigartige Forschungsinfrastrukturen für Forschende aus aller Welt", sondern auch "Brücken von der Forschung zur Bildung", wie Leibniz-Präsident Mayer erläuterte.

Im Jahr 2009 hatte das BMBF, welches die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft mitfinanziert, die Zuständigkeit für alle acht Einrichtungen in einem Referat gebündelt, um sie besser zu fördern. Im laufenden Jahr ergriff das BMBF nun die Initiative für ein 'Eckpunktepapier zu den Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft', das gemeinsam durch die Bundesregierung und die Bundesländer verabschiedet wurde. Dieses Eckpunktepapier beschreibt die Erwartungen der Politik an die Forschungsmuseen, darunter auch eine noch intensivere Wahrnehmung der Vermittlungsaufgabe zwischen Forschung und Gesellschaft. Das Eckpunktepapier wurde von den Forschungsmuseen als ambitioniert bezeichnet. Gleichzeitig zeigten diese sich als hoch motiviert, den Erwartungen zu entsprechen, wenn dafür die finanziellen Rahmenbedingungen geschafft würden, eine Bedingung, die auch Karl Ulrich Mayer in seiner Rede betonte: "Ich befürchte, dass auf aufgrund der unzureichenden Finanzierung das große Potential der Forschungsmuseen im Moment noch nicht genutzt wird."

Die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft sind jedoch gewissermaßen nur die Spitze des Eisbergs: Auch die anderen deutschen Museen haben eine eminent wichtige Rolle als Forschungseinrichtungen und als Brücken von der Forschung zur Bildung, wie Volker Rodekamp, Präsident des Deutschen Museumsbundes, und seine Stellvertreterin Wiebke Ahrndt beim Parlamentarischen Abend in ihren Redebeiträgen zu den Möglichkeiten und Herausforderungen der Museen ausführten. Thomas Rachel hatte diese Einschätzung zuvor schon unterstützt: "Das BMBF hat sehr wohl im Blick, dass hochkarätige Forschung nicht nur an den acht Museen der Leibniz-Gemeinschaft stattfindet." Rodekamp und Ahrndt bezeichneten es als außerordentlich erfreulich, dass auch die Politik den Bedarf sehe, die Förderung der Museen allgemein zu verstärken.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1323

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und
Biodiversitätsforschung, Dr. Gesine Steiner, 13.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2012