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WISSENSCHAFT/1220: Leibniz-Gemeinschaft - Karl Ulrich Mayer übergibt Präsidentenamt (idw)


Leibniz-Gemeinschaft - 26.06.2014

Karl Ulrich Mayer übergibt Präsidentenamt an Matthias Kleiner



- Es gilt das gesprochene Wort -

In einer Festveranstaltung in der Berliner Akademie der Künste wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Ulrich Mayer am Vormittag als Präsident der Leibniz-Gemeinschaft verabschiedet. Zugleich wurde Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Matthias Kleiner in sein Amt eingeführt.

Karl Ulrich Mayer erklärte in seiner Abschiedsrede: "Die Leibniz-Gemeinschaft ist einzigartig im deutschen Wissenschaftssystem in den gleichberechtigten Leistungskriterien wissenschaftlicher Exzellenz und sozialer, ökologischer und ökonomischer Relevanz. Die Leibniz-Gemeinschaft ist Vorreiterin in der Zusammenarbeit von Kultur- und Sozialwissenschaften mit Natur-, Lebens-, Technik- und Umweltwissenschaften innerhalb von Leibniz-Instituten und zwischen Leibniz-Instituten in den Leibniz-Forschungsverbünden."

Der scheidende Präsident nannte zentrale Aspekte seiner Amtszeit, so die Einrichtung der Leibniz-Forschungsverbünde und der Leibniz-WissenschaftsCampi, den Umzug der Leibniz-Gemeinschaft nach Berlin und die Anerkennung der wichtigen Rolle der Leibniz-Gemeinschaft im Wissenschaftssystem durch das Perspektivenpapier des Wissenschaftsrates. Überdies habe die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz die Leibniz-Gemeinschaft bei der Neuaufnahme und Erweiterung von Instituten gestärkt. Zugleich wies er auf die Aufnahme sieben neuer Institute hin und sprach davon, dass "mehr als ein Dutzend weiterer Institute sich um die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft bemühen und sich aktiv darauf vorbereiten".

Matthias Kleiner setzte in seiner Antrittsrede vor Vertretern des Bundes und der Länder, der Universitäten und Forschungsorganisationen sowie der Leibniz-Institute selbst besonders auf den Gedanken der Gemeinschaft und Forschung im Netzwerk. Vor dem Hintergrund des großen Erfolgs der Leibniz-WissenschaftsCampi und Leibniz-Forschungs-verbünde schlug er vor, neue Leibniz-Institute auch innerhalb der Universitäten zu schaffen ("Leibniz in Universitäten"), um sorgsam ausgewählten - bisher befristeten - Forschungseinrichtungen "eine nachhaltige Perspektive in der Leibniz-Gemeinschaft" zu geben und damit die Universitäten zu entlasten und zu bereichern. Zugleich kündigte er gemeinsame Aktivitäten für die Sichtbarkeit der Leibniz-Institute und der Leibniz-Gemeinschaft national wie auch international an.

Als weiteres gemeinsames Ziel nannte der ehemalige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft die "Reduzierung der Komplexität der Entscheidungsprozesse in der und über die Leibniz-Gemeinschaft einschließlich ihrer Mitgliedseinrichtungen", wie auch insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit der Leibniz-Institute durch mehr Autonomie gestärkt werden solle. Der neue Amtsinhaber betonte, dass die verbindende Identität primär auf einem gemeinsamen Forschungsmodus und der wissenschaftlichen Achtsamkeit im Netzwerk und für die Gesellschaft beruhe, was zukünftig stärker in den Vordergrund gestellt werden müsste als sekundäre Attribute wie etwa "außeruniversitär".

Die vierjährige Amtszeit von Matthias Kleiner, der von 2007 bis 2012 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft war, beginnt am 1. Juli.

Matthias Kleiner studierte von 1976 bis 1982 Maschinenbau an der Universität Dortmund, wo er 1987 promoviert wurde und sich 1991 für das Fach Umformtechnik habilitierte. An der Brandenburgischen TU Cottbus entwickelte er von 1994 bis 1998 den Lehrstuhl für Konstruktion und Fertigung und war Mitglied des Gründungsrektorats. 1997 erhielt Matthias Kleiner den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1998 wurde er an die heutige TU Dortmund auf den Lehrstuhl Umformtechnik berufen, den er zum Institut für Umformtechnik und Leichtbau (IUL) ausbaute.


Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi , mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.500 Personen, darunter 8.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.


Abschieds- und Antrittsreden stehen online unter:

Rede Karl Ulrich Mayer:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Praesident/Rede_Amtswechsel.pdf

Rede Matthias Kleiner:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Praesident/Rede_Amtsantritt.pdf

Weitere Informationen unter:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution390

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Gemeinschaft, Dipl. Pol. Christian Walther, 26.06.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2014